Messerschmitt FMR Tg 500 (1957-1961)
1957 entstand aus dem KR der vierrädrige „FMR Tg 500“, der als „Tiger“ präsentiert wurde.
Dieser Name durfte jedoch nicht verwendet werden, weil verschiedene Tiernamen wie „Tiger“, „Mustang“ usw. für die Lkw-Baureihen von Krupp geschützt waren.
Auch der Name „Messerschmitt“ durfte nicht mehr in der Typbezeichnung erscheinen. Daher wurde das Fahrzeug als FMR Tg 500 vertrieben. Trotzdem wurde der Tg 500 allgemein „Tiger“ genannt.
Als Sportvariante des Kabinenrollers verfügte der Tg 500 über ansprechende Fahrleistungen. Motorisiert mit einem 494 cm³ großen Zweizylinder-Zweitaktmotor von Fichtel & Sachs mit 19,9 PS erreichte er bis zu 130 km/h (ein Porsche 356 mit 1300-cm³-Motor von 1957 war mit 145 km/h nur unwesentlich schneller). Der Verkaufspreis von 3650 DM (1958–1960) oder 3725 DM (1961) war jedoch recht hoch, sodass nur wenige Exemplare gebaut wurden; die Angaben schwanken zwischen 320 und 950 Stück (als richtig anzunehmen ist die geringere Zahl). Die Oberste Nationale Sportkommission hat dem Fahrzeug keine Motorsport-Homologation erteilt, die eine Stückzahl von 400 Fahrzeugen voraussetzt. Die Tg-500-Fahrer fuhren nur gegeneinander. Höchstgeschwindigkeit war nicht das Wichtigste, sondern die außerordentlichen Fähigkeiten in den Kurven.
Ende 1961 lief die Fertigung des Tg 500 aus.
1994 entwickelte die Tiger Automobile GmbH in Bretten den Kabinenroller Tiger T1, bei dem der Messerschmitt-Kabinenroller Pate stand und der Tg des Fahrzeugmuseums Marxzell zur Abnahme der Form diente. Er wurde mit neuesten Techniken ausgestattet und sollte als exklusive Fahrzeug in einer limitierten Stückzahl gebaut werden. Das Fahrzeug wurde für 78.000 DM angeboten und hatte einen 1300 cm3 großen 4-Zylinder-Reihenmotor von Rover mit 64 PS. Es war mit etwa 700 kg fast doppelt so schwer wie das Original (Testbericht Cabrio 4/95) und blieb ein Einzelstück.