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Ferrari Mondial (1989-1993)
Der Ferrari Mondial t war ab Modelljahr 1989 sowohl geschlossen als auch als Cabriolet erhältlich. Der Mittelmotor des 2+2-Sitzers war längs eingebaut, das Getriebe saß quer hinter dem Differenzial.
Der neue 348 tb war in jeder Hinsicht – Motor, Chassis und Karosserie – ein wirklich neues Auto, für den verwandten 2+2-Sitzer Mondial t 3.4 traf dies nur zum Teil zu, aber die Änderungen gingen doch sehr viel weiter als allgemein bekannt war.
Das „t“ steht für trasversale (ital. Wort für quer) und weist auf das quer eingebaute Getriebe hin.
Der Motor hingegen wurde längs eingebaut. Diese Bauweise wurde bereits zuvor beim Formel-1-Rennwagen Ferrari 312T verwendet. Somit war der Mondial t 3.4 der erste einer neuen Generation moderner V8-Ferraris. In ihm wurden alle wesentlichen, neuen Komponenten des 348 noch vor dessen Erscheinen verwendet. So waren beim Mondial t der neue Motor und das neue Getriebe, wie beim 348, in einem Hilfsrahmen montiert, der auch die neue Radaufhängung trug. In der Folge wurde der Bereich zwischen B- und C-Säule gestreckt, damit wurde auch die Seitenscheibe verlängert und die seitlichen Lufteinlässe geändert. Deshalb sieht der „t“ von der Seite her deutlich gestreckter aus. Der 3,4-Liter-Motor selbst erfuhr tiefgreifende Änderungen, er bekam statt der mechanischen K-Jetronic (mit separater Verteilerzündung) die moderne Motronic 2.5 in doppelter Ausführung, das heißt pro Zylinderbank eine separate Einspritzanlage, somit also Steuergerät, Luftsammler, Drosselklappe, Luftmengenmesser, verteilerlose Zündanlage, Katalysator, Lambdasonde und die Benzinpumpe in doppelter Ausführung. Zwischen den Luftsammlern der beiden Zylinderbänke wurde drehzahl- und lastabhängig eine Verbindung geöffnet, um das Drehmoment weiter zu verbessern. Die Abgasführung war nun rechts und links gleich. Damit ist er (mit Ausnahme des Ferrari F40) im Grunde der erste saubere V8-Sportmotor von Ferrari mit Einspritzanlage und löste das Problem der Leistungsverluste der abgasgereinigten Motoren gegenüber den älteren mit Vergasern. Dies zeigte sich durch die mit 3000 Umdrehungen enorm weite Spanne zwischen maximalem Drehmoment und Höchstleistung. Die Kupplung hat zwei Scheiben. Ein Sperrdifferential war serienmäßig. Gegen Aufpreis gab es zum 5-Gang-Getriebe eine automatische Kupplungsbetätigung von Valeo, der Fahrer musste nur noch schalten.
An der Karosserie wurden ferner die bruchempfindlichen Türgriffe, ursprünglich vom Alfa Spider übernommen, durch robustere Konstruktionen ersetzt, die zudem in der Wagenfarbe lackiert waren. Der Innenraum verlor etwas von seiner Extravaganz und war nun betont schlicht und sportlich gehalten. Die gut geformten Sportsitze fielen etwas eng aus. Die Klimaanlage wurde thermostatisch gesteuert. Aufgrund der vorne und hinten unterschiedlich breiten 16-Zoll-Felgen fiel das Reserverad weg und wurde durch ein Pannenspray im Werkzeugkoffer ersetzt.
Die Klappscheinwerfer erhielten Leuchteinheiten mit DE-Linsen. Die Stoßstangen wurden umgestaltet. Der neue Oval-Rohrrahmen des Mondial mit dem langen Radstand war grundlegend überarbeitet worden, um die neue Positionierung von Motor und Getriebe zu ermöglichen. Das Auto war mit Servolenkung und Antiblockiersystem ausgerüstet, außerdem konnte vom Fahrersitz aus zwischen drei verschiedenen Einstellungen der Coil-Over-Stoßdämpfer von Bilstein gewählt werden. Dabei wurden aber unabhängig von der manuellen Einstellung durch elektronische Auswertung der Beschleunigungs- und Giersensoren je nach Fahrsituation nötigenfalls automatisch nachregelt.
Da der Mondial etwas schwerer war als der 348 tb und außerdem bis zu vier Personen transportieren musste, war die Getriebeübersetzung kürzer gewählt. Dies war antriebs- und motorseitig, abgesehen von der Schalldämpferanlage, der einzige Unterschied zum Vorgängermodell.