Die Bezeichnung Fiat 1100 trugen zwei unterschiedliche Modelle des italienischen Kraftfahrzeugherstellers Fiat.
Das erste Modell wurde unter der Bezeichnung Balilla 1100 oder Fiat 508 C / L in den Jahren 1937 bis 1939 gebaut.
Die viertürige Limousine hatte in der kurzen (C) Version 2420 mm Radstand und in der langen (L) 2743 mm, einen Leiterrahmen mit Kreuzstreben und einen vorn eingebauten Vierzylinder-Reihenmotor mit hängenden Ventilen, 1089 cm³ Hubraum (Bohrung 68 mm, Hub 75 mm) und 30 bis 32 PS / 22 bis 23,5 kW.
Über ein Viergang-Getriebe mit Mittelschaltung (III und IV synchronisiert) und eine geteilte Kardanwelle wurde die Hinterachse angetrieben. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 95–110 km/h.
Als Wettbewerbsfahrzeug entstanden auch ca. zehn zweitürige Coupés, Fiat 1100 508 C – M.M. (508 C – Mille Miglia). Als Antrieb diente der gleiche Motor, allerdings mit einer Leistung von 42 PS / 31 kW. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 142 km/h.
Zwischen 1937 und 1951 wurde in Frankreich von Simca der Fiat 1100 als Simca 8 gefertigt. Als Simca 8/1200 gab es schon ab 1949 eine Version mit einem 1221-cm³-Motor, also acht Jahre vor dem entsprechenden Fiat-Modell. Dieser stärkere Motor war schon 1948 im Simca 8 Sport vorgestellt worden.
1939 bis 1948 wurde die oben genannte Limousine im Wesentlichen unverändert mit beiden Radständen unter der Bezeichnung Fiat 1100 / Fiat 1100 L weitergebaut. Markantes Merkmal der 1100 A war der bugförmige Kühlergrill („mussone“).
1947 bis 1950 baute man auch wieder ein Wettbewerbs-Coupé, diesmal aber in Serie (401 Stück) den Fiat 1100 S. Die Karosserie entsprach in etwa der des Mille-Miglia-Modells, die Motorleistung betrug 51 PS / 37,5 kW. Der Wagen erreichte max. 150 km/h.
1948 erhielt die technisch modernisierte Limousine die Bezeichnung Fiat 1100 B / BL, die Motorleistung stieg auf 35 PS / 26 kW für den kurzen „B“, der lange „BL“ hatte weiterhin 30 PS. Die Fahrleistungen blieben ebenfalls gleich. 1949 hießen die entsprechenden Modelle mit Lenkradschaltung und Kofferraumdeckel Fiat 1100 E / EL, 1950 wurde die Produktion des EL eingestellt, die Taxi-Version 1100 EL Tassi blieb jedoch bis 1953 im Programm. Das Coupé Fiat 1100 S wurde mit stark veränderter Karosserie (Pininfarina) als Fiat 1100 ES bis 1951 weitergebaut. Bei gleicher Motorleistung schaffte es wegen des höheren Gewichts „nur“ 140 km/h – immer noch so schnell wie ein Porsche damals. 1953 endete auch die Produktion der Limousine 1100 E.