Jaguar E-Type (1961-1974)
Der Jaguar E-Type (in den USA: Jaguar XK-E) war ein Sportwagen-Modell des englischen Autoherstellers Jaguar.
Er wurde am 15. März 1961 auf dem Genfer Auto-Salon als Abkömmling des erfolgreichen Rennwagens Jaguar D-Type vorgestellt.
Er war als zwei- und 2+2-sitziges Coupé (Fixed-Head Coupé) und als zweisitziger Roadster (OTS oder Open Two Seater) erhältlich.
Der Sechszylinder-Reihenmotor mit 3781 cm³ und 265 bhp/269 PS (197,6 kW) entspricht dem des XK 150 S 3,8 Liter. Er treibt über ein Viergangschaltgetriebe die Hinterräder an. Der E-Type erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 240 km/h. Außer seiner hohen Leistung galt insbesondere das von Malcolm Sayer entwickelte Design als aufregend. Vor allem in den USA wurde der E-Type mit großem Erfolg verkauft. Der Stahlgitterrohrrahmen unter der Motorhaube trägt Motor und Vorderradaufhängung und ist an der Spritzwand mit der im Übrigen selbsttragenden Ganzstahlkarosserie verschraubt. Jaguar ging damit den beim Jaguar D-Type eingeschlagenen Weg weiter.
Neu für die konservative britische Autoindustrie war die hintere Doppelquerlenkerradaufhängung an einem eigenen Hilfsrahmen mit einem Längslenker und zwei Feder-Dämpfer-Einheiten, mit den Antriebswellen als oberen Querlenkern. Die Konstruktion erwies sich hinsichtlich des Fahrverhaltens, des Fahrkomforts und des Aussehens als gelungen und wurde bis 1996 verwendet.
Ein erstes Versuchsmodell, E1A genannt, war bereits im Jahr 1958 fahrbereit. Von dem kurz darauf verschrotteten Prototyp liegen Aufnahmen der Motorsportliebhaberin Margaret Jennings vor. Obwohl der E-Type ein reines Straßenfahrzeug werden sollte, kam der folgende Prototyp E2A 1960 auf die Rennstrecke, als der amerikanische Sportfahrer und Industrielle Briggs Cunningham von den Versuchen bei Jaguar erfuhr und darauf bestand, ein solches Fahrzeug zu bekommen. An der Entwicklung der Karosserie war der britische Spezialbetrieb Abbey Panels beteiligt, der diverse Blechteile zulieferte, darunter die Motorhaube.
Der Jaguar E-Type wurde als Oldtimer mehrfach prämiert. Unter anderem verlieh 2011 die britische Institution of Mechanical Engineers dem Modell als erstem Automobil den Engineering Heritage Award. 2015 verlieh eine internationale Jury der Messe „Classic & Sports Car – The London Show“ dem E-Type den Titel des besten britischen Autos aller Zeiten. 2017 erhielt er zum zweiten Mal den deutschen Motor Klassik Award; im selben Jahr wählte eine internationale Jury der deutschen Zeitschrift Auto Bild Klassik den Jaguar E-Type zum schönsten Auto aller Zeiten.
Zahlreiche Unternehmen in Großbritannien und in den USA boten und bieten noch immer Nachbauten des E-Type an. Einige von ihnen wie etwa Lynx stellten Komplettfahrzeuge her, andere wie Triple C fertigten Bausätze.