Mercedes-Benz SLR McLaren (199) (2003-2009)
Der Mercedes-Benz SLR McLaren (Baureihe 199) ist ein von Mercedes-Benz und McLaren entwickelter Supersportwagen.
Er wurde von 2003 bis 2009 von McLaren im englischen Portsmouth (Rohbaukarosserie) sowie Woking (Montage) produziert.
In Anlehnung an das Mercedes-Benz 300 SLR Uhlenhaut-Coupé der 1950er Jahre wurde der Wagen mit Schmetterlingstüren und charakteristischen Entlüftungsöffnungen an den Seiten und auf der Motorhaube ausgestattet. Die Produktion war auf 3500 Exemplare limitiert, von denen insgesamt 2157 Exemplare ausgeliefert wurden.
Der SLR hat einen kompressoraufgeladenen V8-Motor mit 5,439 Liter Hubraum, der bei 6500 Umdrehungen pro Minute 460 kW (626 PS) leistet. Das maximale Drehmoment von 780 Nm erzeugt er bei 3250/min. Zur besseren Gewichtsverteilung und zugunsten eines besseren Handlings ist der Motor hinter der Vorderachse eingebaut (Front-Mittelmotor). Der Supersportwagen beschleunigt in 3,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 334 km/h.
Bremsscheiben aus Carbon-Keramik verzögern das Fahrzeug ohne Fading. Die Kraft überträgt ein automatisches Fünfganggetriebe.
Der SLR hat ein Auspuffsystem mit seitlich hinter der Vorderachse angebrachten Endrohren (sogenannte Sidepipes). Dieses System musste speziell genehmigt werden, da Sidepipes in Europa normalerweise aus Sicherheitsgründen nicht zugelassen werden.
Der Motor wurde von der Mercedes-Benz-Tochter Mercedes-AMG hergestellt.
Mit einem Brabus-Tuning leistet der SLR 486 kW (661 PS) bei 6500/min. Seine Höchstgeschwindigkeit steigt auf 340 km/h und die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h beträgt 3,6 Sekunden. Mit der Rennsport-Auspuffanlage ist die Brabus-Version jedoch in Deutschland nicht für den Straßenverkehr zugelassen.
Die Karosserie wird aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (CfK) hergestellt und ist in einigen Details einem Formel-1-Wagen nachempfunden. Sie hat einen Käfig, den sogenannten „Spider“. Das einzige Teil der Karosserie, das nicht aus CfK hergestellt wird, ist der Aluminium-Motorträger.
Der elektronisch verstellbare Heckspoiler kann bei hohen Geschwindigkeiten zusätzlichen Anpressdruck auf die Hinterachse erzeugen und auch als Luftbremse wirken.
Nach einem eventuellen Unfall muss der Wagen ins englische Woking, um dort vermessen zu werden.
Sondermodell SLR 722
Das Sondermodell war ab dem 11. Juli 2006 verfügbar, der Motor leistet 478 kW (650 PS) und braucht für den Standardsprint 0,2 Sekunden weniger als der reguläre SLR. Die Höchstgeschwindigkeit liegt um drei km/h höher als bei diesem und somit bei 337 km/h. Außer dem Motor wurden noch Frontschürze, Bremsanlage (vom italienischen Hersteller Brembo mit Keramik-Bremsscheiben), Fahrwerk (inkl. Tieferlegung), 19-Zoll-Räder und Heckdiffusor modifiziert.
Der SLR 722 Edition soll an den Sieg der britischen Rennfahrerlegende Stirling Moss und seines Beifahrers Dennis Jenkinson auf dem italienischen Langstreckenklassiker Mille Miglia erinnern. Die Startnummer des 300 SLR war die 722, die nach der Startzeit um 07:22 Uhr vergeben wurde. Sie fuhren 1955 die 1000 Meilen lange Strecke in einem Mercedes-Benz 300 SLR in einer Zeit von 10 Stunden, 7 Minuten und 48 Sekunden. Das entsprach einem Schnitt von 157,65 km/h auf einer öffentlichen Straße.
Später wurde auch eine Roadster-Version des 722 aufgelegt (Roadster 722 S). Von der 722 Edition und dem Roadster 722 S wurden jeweils 150 Exemplare hergestellt.
SLR 722 GT
Im Herbst 2007 wurde der SLR 722 GT präsentiert. Es handelt sich dabei um eine auf 21 Stück limitierte Rennversion des normalen 722, die bei der britischen Rennsportfirma RML Group gebaut wird. Eingesetzt wird der 722 GT in der SLR Club Trophy, einem Teil der SLR Club Experience. Es wurden nochmals mehr als 400 Teile überarbeitet.
SLR Stirling Moss (Z 199)
Als letzte Variante des SLR wurde 2009 der SLR Stirling Moss angeboten. Dieser hat weder ein Dach (auch kein Notdach) noch eine Windschutzscheibe. Lediglich eine Abdeckung für die Beifahrerseite wurde mitgeliefert. Das Design ist in Anlehnung an den 300 SLR von 1955 entstanden. Der Motor ist identisch zu dem aus der 722 Edition. 75 Exemplare wurden produziert.