BMW ist die Hauptmarke für Pkw der BMW Group, zu der noch die beiden Automarken Mini und Rolls-Royce gehören.
Die gleiche Marke wurde von 1923 an für die gebauten Motorräder verwendet, welche seit 2020 zur eigenen Marke BMW Motorrad der BMW Group gehören.
Treibende Kraft bei der Gründung der Automarke BMW war Diplomingenieur Franz Josef Popp, der bei der AEG-Union in Wien beschäftigt war. Die AEG-Union bewarb sich bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges für den Flugzeugmotorenbau, nachdem die mit dem Projekt beauftragte Oesterreichische Daimler-Motoren-AG (Austro-Daimler) nicht genügend Kapazitäten aufbringen konnte. Deshalb schickte die AEG-Union Wien ihren Ingenieur Popp zur Daimler-Motoren-Gesellschaft (DMG) nach Stuttgart und zur NAG (Nationale Automobil-Gesellschaft) in Berlin-Oberschöneweide, die gerade mit dem 1912 neu geschaffenen Kaiserpreis für Flugmotoren ausgezeichnet worden war. Die Aufnahme der Produktion von Flugmotoren scheiterte aber an der Verfügbarkeit von Werkzeugmaschinen.
Popp, nun Reserveoffizier der k. u. k. Kriegsmarine, erkannte das Fehlen geeigneter Flugzeugmotoren und schlug der österreichischen Marine den Lizenzbau des 350 PS starken Austro-Daimler-Motors bei den Rapp-Motorenwerken in der Clemensstrasse in München vor. Diese vergleichsweise kleine Motorenfabrik baute bereits seit 1913 Flugzeugmotoren, war aber von der preußischen, der bayrischen oder österreichischen Heeresverwaltung bei der Vergabe nicht berücksichtigt worden. Die österreichische Marine vertraute jedoch der Expertise ihres Offiziers Popp und sandte ihn selbst zur Überwachung der beauftragten Produktion von 224 Austro-Daimler-Motoren nach München.
Der mit der kaufmännischen und technischen Leitung der Rapp-Motorenwerke unzufriedene Popp warb den ihm persönlich bekannten Konstrukteur Max Friz bei der DMG in Stuttgart ab und übernahm schließlich selbst die Geschäftsführung der Firma, die gleichzeitig den neuen Namen Bayrische Motorenwerke GmbH erhielt.
Max Friz hatte bei der DMG den beim Großen Preis von Frankreich (1914) siegreichen Motor des Mercedes-Rennwagen konstruiert und war schon bei Daimler in den Bau von Flugzeugmotoren involviert gewesen. Popp konnte nun mit dem von Max Friz neu konstruierten Flugzeugmotor BMW IIIa, der bei gleichen Einbaumaßen den bewährten 160-PS-Motor Mercedes D III deutlich übertraf, auch die Inspektion der Fliegertruppen (IdFlieg) überzeugen und mit einem Auftrag von zunächst 600, wenig später sogar 1000 Motoren die Produktion ausweiten.
Am 13. August 1918 wurde die GmbH in eine mit 12 Millionen Mark Grundkapital ausgestattete Aktiengesellschaft umgewandelt, Popp zum alleinigen Vorstandsmitglied bestellt und die bisherigen Teilhaber finanziell abgefunden. Der Auftrag zur Produktion von Flugzeugmotoren wurde auf eine Stückzahl von 3500 ausgeweitet, was den Umzug der Firma an den Rand des damaligen Flugplatzes Oberwiesenfeld mit der Erstellung ausgedehnter Fabrikneubauten zur Folge hatte. BMW-Motoren wurden nun auch in Lizenz bei der Gasmotorenfabrik Deutz in Köln und bei Opel in Rüsselsheim gebaut.
Der Waffenstillstand 1918 beendete den steilen Aufstieg des Unternehmens, das von einem kleinen konkursreifen Rapp-Motoren-Werk zu einem der größten Flugmotoren-Hersteller mit 3500 Arbeitnehmern aufgestiegen war.
Nach den Bestimmungen des Friedensvertrags von Versailles durfte das Deutsche Reich keine kriegsrelevanten Erzeugnisse – dazu gehörten auch Flugmotoren – mehr entwickeln oder produzieren. In Deutschland konnten Flugzeuge erst ab 1924 wieder gebaut werden.
Bei BMW in München verlegte sich Max Friz daher zunächst auf die Entwicklung von Schiffsmotoren, eines 60-PS-Lkw-Motors mit Schwerölvergaser und eines 500-cm³-Zweizylinder-Boxermotors, der erst bei Victoria und dann bei den Helios-Werken verbaut wurde.
Die Berliner Knorr-Bremse AG suchte einen Standort in Bayern, wo sie vertragsgemäß Druckluftbremsen für die Wagen der Bayerischen Eisenbahnverwaltung fertigen konnte. Im Juni 1919 schloss Knorr-Bremse mit der Bayerischen Motoren-Werke AG einen Lizenzvertrag zum Bau von Teilen für Kunze-Knorr-Bremsen. Im Mai 1920 verkaufte dann der Alleineigentümer Camillo Castiglioni die Bayerische Motoren-Werke AG an das Aktionärssyndikat der Knorr-Bremse AG, BMW wurde – dem neuen Produktionsschwerpunkt entsprechend – in Süddeutsche Bremsen-AG („Südbremse“) umbenannt. Mit Vertrag vom 20. Mai 1922 ging die für den neuen Eigentümer Südbremse wenig interessante Motorenbauabteilung zusammen mit der Firma BMW in Castiglionis Besitz. Dieser brachte beides in sein bis dahin Bayerische Flugzeugwerke AG (BFW AG, bis 1916 Gustav Otto Flugmaschinenwerke) genanntes Unternehmen ein, das sich auf den Bau von Motoren für verschiedenste Zwecke verlegt hatte und dessen Fabrikanlagen nur wenige hundert Meter entfernt lagen. Im Zuge der Umstrukturierung 1922 firmierte nun die (erste) BFW AG in Bayerische Motorenwerke AG um. Daher gilt der 7. März 1916, der Tag an dem die (erste) Bayerische Flugzeugwerke AG ins Handelsregister eingetragen worden war, als Gründungsdatum des heutigen BMW-Konzerns. Eine andere (zweite) Bayerische Flugzeugwerke AG wurde 1923 gegründet und firmierte 1938 in Messerschmitt AG um.
Das erste BMW-Motorrad, die R 32 mit luftgekühltem 500-cm³-Zweizylinder-Boxermotor, erschien 1923. Die Konstruktion mit Doppelrohrrahmen und Kardanantrieb sollte in ihren Weiterentwicklungen bis weit nach dem Zweiten Weltkrieg Bestand haben. Mit der Übernahme der Fahrzeugfabrik Eisenach bot sich 1928 die Möglichkeit, mit dem Modell Dixi an den erfolgreichen Kleinwagenbau der 1903 eingestellten Traditionsmarke Wartburg anzuknöpfen. Im Jahr 1929 produzierte BMW in Eisenach mit dem BMW 3/15 PS die ersten Fahrzeuge als Lizenznachbauten des Austin Seven. Bald jedoch konnte man sich vom Lizenzbau lösen und brachte Anfang 1932 den von Friz neu konstruierten BMW 3/20 mit 800-cm³-Vierzylindermotor auf den Markt. Sein Zentralrohrrahmen hatte vorn und hinten Pendelachsen.
Auf den 1933 präsentierten 30 PS starken BMW 303, erstes BMW-Fahrzeug mit Sechszylindermotor und dem Kühlergrill in Nierenform, folgte 1934 der BMW 315 (40 PS), 1935 der BMW 319 (55 PS), 1936 der BMW 326 mit Doppelvergaser sowie 1937 der beliebteste und erfolgreichste Zweisitzer seiner Zeit, der BMW 328 mit 2-Liter-Motor, Dreifachvergaser und 80 PS Leistung. 1939 wurde die Brandenburgische Motorenwerke GmbH (Bramo) übernommen. Kriegsbedingt mussten 1940 alle deutschen Hersteller die Fertigung privater Pkw einstellen. BMW konzentrierte sein Kerngeschäft wieder auf Flugmotoren und die Herstellung von Motorräder für Kradmelder der Wehrmacht.
Im ehemaligen, nun in der DDR liegenden, Werk Eisenach wurde nach der Verstaatlichung bis 1951 noch unter BMW-Logo produziert, danach als Eisenacher Motorenwerk (EMW). Hier lief der BMW/EMW 327 und der neuentwickelte BMW/EMW 340 vom Band, letzterer schon ohne Doppelniere. Ab 1956 wurde dort der Wartburg 311 produziert.
Im Stammwerk in München lief nach dem Krieg 1951 mit dem BMW 501 die Fahrzeugproduktion mit einigen Verzögerungen wieder an. So mussten die Karosserien von der Partnerfirma Baur aus Stuttgart zugeliefert werden. Daneben wurden in den 1950er Jahren die Modelle BMW 502, 503, 507 und 3200 CS (genannt Bertone-Coupé) produziert. Diese schweren Wagen waren zwar technisch anspruchsvoll, aber auch relativ teuer und verkauften sich nicht im notwendigen Maße. Etwas erfolgreicher war BMW in dieser Zeit mit den Kleinwagen 600, 700 und Isetta, jedoch in einer anhaltenden wirtschaftlichen Schieflage. 1960 gelang es dem Großaktionär Herbert Quandt, damals Aufsichtsratsvorsitzender des Batterieherstellers VARTA, auf der Aktionärsversammlung einen Sanierungsplan durchzusetzen, mit erheblichen Eigenmitteln die Aktienmehrheit an sich zu bringen und mit einem neuen Modellkonzept den Automarkt zu beleben.
Mit der Einführung der so genannten „Neuen Klasse“ im Jahr 1961 wurde als Modellbezeichnung der einzelnen Fahrzeuge der Hubraum in cm³, in einigen Fällen (z. B. BMW E3) auch in Litern angegeben. Diese Praxis bewährte sich auch bei der 02-Serie bis zur Einführung der ersten 5er-Reihe (BMW 520/520i) im Jahr 1972. Die Bezeichnung BMW 5er stand für eine Neuordnung innerhalb des Pkw-Programms, die auf den damaligen Marketing-Vorstand Bob Lutz zurückgeht. In der Folge wurde diese Art der Modellbezeichnung (3er, 6er, 7er) auf das ganze Portfolio übertragen.
Bei diesen Fahrzeugen steht die erste Zahl der dreistelligen Modellbezeichnung für die Klasse, die zwei folgenden für den Hubraum. Das erste Fahrzeug nach dieser Klassifizierung, der BMW 520, war also ein Fahrzeug der 5er-Reihe mit 2,0 Litern Hubraum. Nachgestellt waren oft ein oder mehrere Buchstaben wie z. B. „i“ für „Injection“ = Einspritzmotor oder „l“ für einen verlängerten Radstand. Heute gibt es allerdings bei BMW keine Motoren mit Vergaser mehr, und das „i“ ist den benzinmotorisierten Modellen einer Baureihe vorbehalten. Ein „d“ hinter den Typenkennziffern steht für einen Dieselmotor, ein „C“ für Coupé oder Cabrio und ein „x“ für Allradantrieb, welcher bei BMW als XDrive bezeichnet wird.
Seit Vorstellung des „520“ (sprich: fünf-zwanzig) besteht die Nomenklatur für BMW-Modelle aus den Ziffern „3“, „5“ und „7“ als Bezeichnung für „untere Mittelklasse“ (später Mittelklasse), „obere Mittelklasse“ und „Oberklasse“ und den angefügten zwei Ziffern für den Hubraum. Coupé-Baureihen erhielten die „6“, später auch „8“. Roadster und davon abgeleitete Sportcoupés werden als Z-Modelle bezeichnet.
Ab dem Jahr 2000 kamen Sport Utility Vehicles (SUV), die mit einem „X“ gekennzeichnet sind, ins Programm. Bisher sind das der „X1“, „X2“, „X3“, „X4“, „X5“, der „X6“ und neuerdings der „X7“. Bei den geradzahligen Versionen handelt es sich um sogenannte "Sports Activity Coupés" (Bezeichnung von BMW), wobei der X6 das erste Fahrzeug dieser Art überhaupt war.
Im August 2004 wurde die Palette um die „1“ für ein Modell der Kompaktklasse erweitert, nachdem 1994 von der 3er-Reihe ein erstes Compact-Modell abgeleitet worden war. Vom 1er gab es später auch Coupé und Cabrio. Mit dem Modellwechsel 2013 wurden letztere als 2er bezeichnet.
Seit 2014 bietet BMW Kompaktvans innerhalb der 2er-Reihe an, die die Frontantriebsplattform mit dem Mini teilen: Der Active und der Gran Tourer. Letzterer kann auf Wunsch mit einer zusätzlichen Sitzbank bestellt werden, was offenbar gut angenommen wurde (von 73 Prozent der Kunden gewählt).
Sehr erfolgreich war die 3er Reihe E30 ab 1982 mit ca. 2,3 Millionen Fahrzeugen oder auch die 1986 vorgestellte 7er Reihe E32, die erstmals mit V12-Motor angeboten wurde. Bei der E28er- und E30er-Baureihe gab es auch die Modellreihe 325e/525e. Das „e“ steht hierbei für „eta“, das physikalische Zeichen für den Wirkungsgrad. Der eta-Motor war so konstruiert, dass er mittels niedriger Drehzahl bei hohem Drehmoment weniger Benzin verbrauchte, damit aber nicht die BMW-typische Motorcharakteristik bot, die sich der BMW-Fahrer erhoffte. Daher wurden vom 325e bzw. 525e geringere Stückzahlen verkauft, was ihn zu einer eher seltenen Modellvariante macht.
Mit der Vorstellung des E28 524td, angetrieben vom selbst entwickelten Sechszylinder-Reihen-Dieselmotor mit Wirbelkammereinspritzung BMW M21 auf der Frankfurter Internationalen Automobil-Ausstellung erfolgte im Jahr 1983 der Einstieg des Unternehmens in die Dieseltechnologie.
Im Jahr 2000 gab es den 12-Zylinder-Motor BMW M73 als Variante, die auch mit Wasserstoff betrieben werden konnte; sie hat Wasserstoffeinblasventile im Ansaugtrakt und ein spezielles elektronisches Gemischbildungssystem. Mit diesem Motor wurden 15 750hL gefertigt, die auch auf der Expo 2000 eingesetzt wurden. 2007 war die nächste Generation BMW Hydrogen 7 serienreif und wurde auf 100 Exemplare limitiert ebenfalls im BMW-Werk Dingolfing produziert.
Auf der Paris Motor Show im Oktober 2008 feierte das BMW Concept 7 Series ActiveHybrid als erster Mild-Hybrid von BMW Premiere und ging etwa Ende 2009 als BMW Active Hybrid 7 in Serie. Zu dieser Zeit beendete BMW das Thema Motoren mit direkter Wasserstoff-Verbrennung. Allerdings zeigte BMW 2015 den BMW 5er Gran Turismo mit Brennstoffzelle der Firma Toyota, mit der BMW inzwischen kooperiert. Von diesem Fahrzeug wurde eine kleine Versuchsflotte mit vier Fahrzeugen aufgebaut. Die Active Hybrid-Technik wurde 2011 im 5er und ein Jahr später auch im 3er angeboten.
Im Januar 2010 (auf der North American International Auto Show in Detroit) wurde der BMW ActiveE, der zur Submarke BMW i gehört, auf Basis des 1er Coupés gezeigt. Sein Elektromotor sowie die Batterie- und Motorsteuerung kamen 2013 auch im reinen Elektrofahrzeug BMW i3, dem zugleich ersten Serienfahrzeug mit einer Fahrgastzelle aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (CFK), zum Einsatz. Der Elektromotor für den Antrieb wurde von BMW selbst entwickelt und wird im Werk Landshut produziert. Bis Oktober 2017 wurden 100.000 BMW i3 produziert. Schon auf der IAA 2013 präsentierte BMW den Plug-in-Hybrid-Sportwagen BMW i8, der seit Mai 2018 auch als Roadster erhältlich ist. Seit März 2016 gibt es die Plug-in-Hybride von BMW in den jeweiligen Modellreihen unter der Bezeichnung iPerformance. Auf der Auto China 2018 in Beijing wurde der rein elektrische BMW Concept iX3 vorgestellt. Sein 200 kW/ 270 PS starker Elektromotor kommt ohne seltene Erden aus.