On-Board-Diagnose

On-Board-Diagnose (OBD) ist ein Fahrzeugdiagnosesystem.

Während des Fahrbetriebes werden alle abgasbeeinflussenden Systeme überwacht, zusätzlich weitere wichtige Steuergeräte, deren Daten durch ihre Software zugänglich sind.

Auftretende Fehler werden dem Fahrer über eine Kontrollleuchte angezeigt und im jeweiligen Steuergerät dauerhaft gespeichert. Fehlermeldungen können dann später über genormte Schnittstellen abgefragt werden. Anfänglich wurden die Daten nach unterschiedlichen Prinzipien der verschiedenen Hersteller, zum Teil sogar von Modell zu Modell in veränderter Form erfasst und ausgewertet. Diese Phase wird heute rückblickend als OBD-1 (auch OBD I) bezeichnet, während man nach der Normierung von OBD-2 (auch OBD II) spricht. Seit OBD-2 sind die Fehlercodes (DTC – Diagnostic Trouble Code) auch P0-Codes genannt, in der Norm SAE J2012 bzw. ISO-Norm 15031-6 festgelegt.

Bereits ab August 1965 begann Volkswagen, die produzierten Fahrzeuge mit einer Zentralsteckdose auszurüsten, die über einen Diagnosestecker mit einem lochkartengesteuerten Rechnersystem verbunden werden konnte. Der Zweck der Einrichtung bestand in der automatisierten Diagnose in Werkstätten, die Abgasdiagnose war damals noch nicht Bestandteil des Untersuchungsprogramms.

OBD-Systeme für die Abgasdiagnose wurden 1988 vom kalifornischen California Air Resources Board (CARB, dt. etwa „Luftreinhalte-Behörde“) in den USA eingeführt. General Motors hatte dazu den ALDL-Standard entwickelt, den man auch bei Fahrzeugen der damaligen Tochterfirma Opel vorfand. Grundlage war die Überlegung, dass es nicht ausreicht, bei der Zulassung die Abgasvorschriften einzuhalten, sondern dass die Einhaltung über die Lebensdauer sichergestellt werden soll. Die OBD-I-Norm sieht vor, dass das Fahrzeug über eigene elektronische Systeme zur Selbstüberwachung verfügt. Diese müssen abgasrelevante Fehler über eine in den Armaturen integrierte Signallampe – die sogenannte Motorkontrollleuchte (MIL = „Malfunction Indicator Light“) – anzeigen. Außerdem müssen Fehler in einem mit Bordmitteln (Blinkcode) auslesbaren Speicher abgelegt werden.

Neuere Vorschriften forderten auch eine Überwachung der Überwachungsfunktion. Grundlage ist die Befürchtung, dass die Diagnosen über die Lebensdauer nicht regelmäßig durchgeführt werden. Daher muss aufgezeichnet werden, wie oft die Diagnosen durchgeführt werden, und es werden bestimmte Quoten vorgegeben (IUMPR: In use monitor performance ratio). Die Ergebnisse können über einen genormten Stecker über eine serielle Schnittstelle mit genormtem Protokoll (siehe K-Leitung) oder über den CAN-Bus ausgelesen werden.

Zu dem ursprünglich angedachten umweltrelevanten Aufgabenbereich der Abgasüberwachung kamen sukzessive weitere Bereiche der Fahrzeugdiagnose hinzu. So werden nunmehr auch sicherheitsrelevante Bereiche wie zum Beispiel Gurtsysteme und Airbag, Fehler wie Kurzschlüsse und Leitungsunterbrechungen, Probleme mit möglichen Motorschäden als Folge, Wartungshinweise wie Ölstand usw. in die OBD eingebunden.

In der OBD-3 soll zusätzlich per Funk an eine Behörde übermittelt werden, wenn ein Fahrzeug länger die Abgasgrenzwerte nicht einhält. Hintergrund ist der Gedanke, dass man mit leuchtender Motorkontrollleuchte durchaus weiterfahren kann, ohne das Fahrzeug zu warten.

In der Europäischen Union schreibt Verordnung (EG) Nr. 715/2007 vor, dass bei der Neuzulassung eines Fahrzeugs eine Motorkontrollleuchte Bestandteil der OBD ist. Dies gilt für PKW mit Ottomotor ab Modelljahr 2001 und für PKW mit Dieselmotoren ab Modelljahr 2004. Insbesondere Fahrzeugmodelle für den USA-Export sind aber auch in wesentlich älteren Baujahren OBD(-2)-fähig.

Zugang für die Fahrzeugdiagnose über OBD-2 ist die 16-polige OBD-2-Diagnosebuchse (CARB-Steckdose bzw. Diagnostic Link Connector (DLC)) im Fahrzeug, die oft nicht nur für das herstellerübergreifende, abgasrelevante OBD-2-Diagnoseprotokoll verwendet wird, sondern auch für die spezifischen Diagnoseprotokolle der Hersteller.

Als physikalische Schnittstelle wird die K-Leitung oder der CAN-Bus verwendet. OBD überwacht unter anderem folgende Systeme und Sensoren:

  • Lambdasondenfunktion
  • Verbrennungsaussetzer mittels eines Inkrementenrads
  • Wirkungsgrad des Katalysators

und soweit vorhanden auch:

  • Funktion der Abgasrückführung
  • Funktion des Sekundärluftsystems
  • Tankentlüftungssystem

Jede Anfrage an das Steuergerät besteht aus einem Mode und einem Datensatz (Parameter ID, PID) dieses Modes. PIDs sind seit OBD-2 (SAE J1979) in bestimmten Bereichen genormt.

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