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Trabant 1.1 (1990-1991)
Der Trabant 1.1 ist das letzte Fahrzeug der Trabant-Baureihe aus dem VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau, ab 1990 der Sachsenring Automobilwerke GmbH.
Nach mehreren von der DDR-Regierung (vor allem durch ZK-Wirtschaftssekretär Günter Mittag) abgebrochenen Entwicklungsprojekten in Zwickau zeichnete sich Mitte der 1980er Jahre schließlich die Entwicklung eines neuen Trabant-Modells ab.
1984 erwarb IFA von Volkswagen die Lizenz zum Bau von 1,1- und 1,3-Liter-Viertaktmotoren. Dieser Motor (VW EA111) wurde wie die bisherigen Trabantmotoren auch im VEB Barkas-Werke produziert. Während Wartburg 1.3 und Barkas B 1000-1 den 1,3-Liter-Motor erhielten, wurde in den Trabant der 1,1-Liter-Motor eingebaut, der unter anderem im VW Polo verwendet wurde.
Nach einer Kostenexplosion bei der Bereitstellung des neuen Motors blieb nur noch wenig Geld zur Erneuerung des Modells. Die zunächst favorisierte Karosserie eines Prototyps wurde abgelehnt. Stattdessen verbarg sich die modernisierte Technik unter dem nur im Detail veränderten Äußeren des Trabant 601: so erhielt der Trabant 1.1 eine neue Blechmotorhaube, einen neuen Grill, Kunststoffstoßstangen, neue Heckleuchten und einen Tankeinfüllstutzen hinten rechts. Auf den ersten Blick nicht zu sehen sind der verstärkte Vorderwagen zur Aufnahme des schweren Motors und die neue Vorderachse mit MacPherson-Federbeinen und Scheibenbremsen. 1988 und 1989 wurden einige hundert Nullserien-Fahrzeuge gebaut. Anfang 1989 sahen die Beschlüsse der Staatsführung vor, dass der Trabant 1.1 zunächst parallel zum Trabant 601 produziert und diesen 1994 gänzlich ablösen sollte. Für 1995/96 war die Umsetzung einer neuen Karosserie für den Trabant vorgesehen. Mit der politischen Wende änderte sich die Situation schlagartig, und es ging fortan nur noch darum, ob und wie lange der Trabant 1.1 überhaupt produziert würde.
In der damaligen Presse ergab sich 1990 ein geradezu schizophrenes Bild der Bewertung des Trabant 1.1. Einerseits wurde er als ein unzumutbares Auto dargestellt, dessen Serienstart man am besten verhindern sollte. Gleichzeitig wurde dessen offizielle Werksvorstellung und ein Kommentar des IFA-Generaldirektors veröffentlicht, in dem sich dieser über die nicht-verkaufsfördernde Berichterstattung über den Trabant 1.1 brüskiert zeigte. Im Testbericht der wissenschaftlich-nüchternen KFT kam man zu folgender Einschätzung:
„Schon 1973 […] haben wir die große Zeit der kleinen Schritte eingeklagt. Nun ist sie vorbei, und doch kann man sich mit dem Ergebnis nicht anfreunden. Bleibt als Trost, daß sich der Kleinwagen mit der Plastkarosserie aus dem Jahre 1964 und dem Motor aus der Jetztzeit […] wirklich viel besser fährt, als er aussieht.“
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