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Vauxhall Motors
Vauxhall ist eine englische Automarke und ein Tochterunternehmen der deutschen Opel Automobile GmbH.
Vauxhall wurde 1857 in London als Maschinenfabrik gegründet und produziert seit 1903 Automobile.
Vauxhall gehörte von 1925 bis 2017 zur General Motors Company, bevor die Marke 2017 an den französischen Automobilkonzern PSA veräußert wurde. Seit der Fusion von PSA und Fiat Chrysler Automobiles Anfang 2021 gehört Vauxhall zum neu gegründeten Stellantis-Konzern.
1857 wurde die Alex Wilson & Company (Steam Engineers) in London gegründet, ab 1894 firmierte sie in Vauxhall Iron Works um (nach dem Stadtviertel, in dem sie ansässig war). Der Umzug nach Luton in Bedfordshire erfolgte 1905. Bereits 1903 entstand das erste Vauxhall-Fahrzeug, ein leichter Runabout mit einem 5-PS-Einzylindermotor. Als Steuerung diente eine ruderpinnenähnliche Vorrichtung. 40 Exemplare wurden von diesem Fahrzeug verkauft, bevor der Wagen durch die Modellserien 9, 12 und 14 HP ersetzt wurde. Diese Modelle waren bereits mit der für Vauxhall charakteristischen bogenförmigen Sicke auf der Motorhaube ausgestattet.
Der Aufstieg von Vauxhall begann mit der fortschrittlichen Konstruktion eines 3-Liter-Vierzylindermotors durch den jungen Konstrukteur Laurence H. Pomeroy. Mit diesem Motor entstand einer der berühmtesten britischen Sportwagen der 1920er Jahre, der 30/98 HP. Dieser Wagen erhielt nach dem guten Abschneiden bei der großen deutschen „Prinz-Heinrich-Fahrt“ (30/98 HP Type C) im Jahr 1910 die Zusatzbezeichnung „Prinz Heinrich“.
Für sportlich ambitionierte und wohlhabende „Herrenfahrer“ stellte ein Vauxhall in Großbritannien die erste Wahl dar. Erfolge bei Langstreckentrials und Rekordfahrten sowie Grand-Prix-Teilnahmen festigten das sportliche Image der Marke. In den 1920er Jahren warb Vauxhall mit The Car Superexcellent. Fahrzeuge von Vauxhall standen mit denen von Herstellern wie Daimler-Benz, Alfa Romeo und Delage auf einer Stufe. Durch technische Verbesserungen konnte die Leistung des 30/98 in der OE-Version bis auf 120 PS gesteigert werden. Der 30/98 HP wurde von 1911 bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges produziert. Während des Krieges wurde ein 25 HP-Tourer gebaut, der nach den Anforderungen des Militärs konzipiert war. Trotz der geringen Verkäufe nach dem Ersten Weltkrieg baute Vauxhall weiterhin auf Sportversionen der Basismodelle. Vauxhall war nie in der Lage, hohe Stückzahlen zu produzieren. Langfristig führte die schlechte finanzielle Situation 1925 zu einer Übernahme durch den amerikanischen Konzern General Motors. Die rückläufigen Verkäufe bedingten 1927 das Produktionsende des „Prince-Henry“-Wagens und damit des wichtigsten Vertreters der ursprünglichen Marke Vauxhall.
Der vom amerikanischen Management ungeliebte großvolumige Vierzylindermotor wurde 1928 durch einen Sechszylindermotor ersetzt. Diesem Motor mit der Bezeichnung R-Type 20/60 HP ist die Herkunft unschwer anzusehen, es ist ein Vertreter des amerikanischen „Big Six“-Motorenbaus. In den 1930er Jahren konzentrierte sich Vauxhall auf den Bereich kleinerer Wagen. 1930 mit dem 17 HP Cadet und dem A-Type 1934. Der Typ 10 HP von 1938 war das erste britische Massenfahrzeug mit einer selbsttragenden Karosserie.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Fahrzeugbau mit den Typen 10, 12 und 14 HP fortgesetzt. Diese wurden 1948 durch die Wyvern- und Velox-Modelle ersetzt. Beide hatten den gleichen Fahrzeugaufbau, der Wyvern hatte die 12-HP-Maschine und der Velox einen neuen 2,3-Liter-Sechszylindermotor. 1957 ersetzte das Modell Victor den Wyvern mit einer im amerikanischen Stil gestalteten Karosserie.
Die Produktion von Vauxhall war über viele Jahrzehnte eigenständig, bis das GM-Mutterhaus die Fertigung umstrukturierte. Eine eigene Entwicklungsabteilung betreibt Vauxhall seit Mitte der 1970er Jahre nicht mehr, vielmehr übernahm man im Wesentlichen die Modellpalette von Opel. Beim so genannten Badge-Engineering werden jedoch die Fahrzeuge mit eigenem Logo und zum Teil eigener Modellnomenklatur vertrieben. Fahrzeuge mit dem Namen Vauxhall werden inzwischen nur noch in Großbritannien und Nordirland vertrieben, während sie dort als Opel seit Ende der 1970er Jahre nicht mehr angeboten werden.
Einige der Modelle werden in England produziert (z. B. Astra und Vectra). Zahlreiche Vauxhall-Modelle wurden aber in den Opel-Werken in Antwerpen, Bochum, Rüsselsheim und Eisenach hergestellt. Einen Sonderfall stellte der Monaro VXR dar, der von Holden (Australien, gehört ebenfalls zu GM) als europäisierte Variante des Holden Monaro produziert und zwischen 2001 und 2006 in England – vor allem aus Imagegründen – als Vauxhall Monaro verkauft wurde. Seit 2007 wird der Vauxhall VXR8 angeboten, der ebenfalls aus Australien kommt und dort als Holden HSV Clubsport R8 auf den Markt kam. Dieses Fahrzeug ist abgeleitet vom Holden Commodore, wurde aber mit einem V8-Motor ausgestattet, der aus 6 Litern Hubraum 420 PS schöpft.
Zu Vauxhall gehörte ferner der Nutzfahrzeughersteller Bedford. Die Transporter und Lieferwagen wurden unter der Marke Bedford verkauft. Das Werk in Luton wurde 2002 geschlossen, das Werk in Ellesmere Port soll nach der Schließung des Opel-Werkes in Bochum 2014 die Astra-Produktion komplett übernehmen.
2009 wollte Vauxhall zusammen mit ihrer Schwester Opel eine eigenständige europäische Gesellschaft gründen, an der General Motors nur noch eine Minderheitsbeteiligung hält. Durch die Entscheidung von GM, Vauxhall und Opel im eigenen Konzern zu behalten und selbst zu sanieren, anstelle sie zu verkaufen oder eigenständig werden zu lassen, wurde diesem Ansinnen jedoch ein Riegel vorgeschoben. Nach der Auflösung von GM Europe Zürich sollte Vauxhall jedoch aus Rüsselsheim am Main geführt werden.
2017 erklärte GM die Absicht, Vauxhall Motors gemeinsam mit der ebenfalls noch zu General Motors gehörenden Adam Opel AG an den französischen Konzern Groupe PSA zu verkaufen.
Am 1. August 2017 unterzeichnete die französische PSA-Peugeot den Kaufvertrag mit General Motors und übernahm die Opel Automobile GmbH für 2,2 Milliarden Euro. Mit dieser Übernahme entstand der zweitgrößte Automobilkonzern in Europa.
Im Januar 2018, nach dem Ausscheiden von Rory Harvey, ernannte die PSA-Gruppe Stephen Norman zum Generaldirektor von Vauxhall.