AC Ace (1953-1964)
Der AC Ace war ein offener zweisitziger Sportwagen mit Aluminiumkarosserie und Sechszylinder-Reihenmotor von AC, Bristol oder Ford.
Entwickelt und hergestellt wurde er von dem englischen Traditionsunternehmen AC Cars Ltd. mit Sitz in Thames Ditton in der Grafschaft Surrey, dessen Wurzeln bis in das Jahr 1901 zurückreichen (Beginn der Arbeiten an dem Weller Four Seat Tourer durch die Firmengründer Weller und Portwine).
Der AC Ace basierte auf einem einzelgefertigten Rennsportwagen, den John Tojeiro als unabhängiger Sport- und Rennwagenkonstrukteur 1953 gebaut hatte.
Mit Preisen auf dem Niveau der leistungsstärkeren Jaguar-Sportwagen (und darüber) war der handgefertigte Ace während seiner Bauzeit stets ein Fahrzeug für wohlhabende Individualisten. 1962 wurde er zur Grundlage für die legendäre, gemeinsam mit Carroll Shelby und Ford entwickelte AC Cobra.
Von dem Modell AC Ace entstanden zwischen 1953 und 1964 insgesamt 728 Fahrzeuge in Kleinserie und in weitgehender Handarbeit, davon
- 226 mit dem hauseigenen 2,0-l-Sechszylinder-Reihenmotor (AC Ace, 1953–1964),
- 466 mit dem 2,0-l-Sechszylinder-Reihenmotor von Bristol (AC Ace Bristol, 1956–1964) und
- 36 mit einem 2,6-l-Sechszylinder-Reihenmotor aus dem Ford Zephyr Mk. II, in der Regel leistungsgesteigert (AC Ace 2.6, 1961–1963).
Der Ace (englisch; zu Deutsch: Ass) war das erste neue Sportwagenmodell, das AC nach dem Zweiten Weltkrieg als Serienfahrzeug herausbrachte. Ziel des Unternehmens war es, mit dem vergleichsweise kleinen und leichten Modell wieder an die Sportwagentradition der Marke aus der Mitte der 1920er- sowie den 1930er-Jahren anzuknüpfen. Es war neben dem 1948 vorgestellten, deutlich teureren Lagonda 2.6-Litre eines der ersten englischen Serienfahrzeuge, insbesondere der erste englische Seriensportwagen mit Einzelradaufhängung vorne und hinten. Geringes Gewicht, ausgewogene Gewichtsverteilung, standfeste, kräftige Motoren und eine fortschrittliche Fahrwerksauslegung ermöglichten es dem AC Ace, zahlreiche Rennsporterfolge sowohl im Vereinigten Königreich als auch in Kontinentaleuropa und den USA zu erringen. Aufgrund seines sportlichen Rufs ließ er sich mit größerer Gewinnspanne verkaufen als das Limousinen-Modell AC 2-Litre und wurde dadurch – trotz vergleichsweise geringer Stückzahlen – auch wirtschaftlich ein Erfolg.
Die Motor-Getriebeeinheit des AC Ace ist als Frontmotor eingebaut, jedoch weit hinter der Vorderachse; der Antrieb lief über eine Kardanwelle, ein Differentialgetriebe und Gelenkwellen auf die Hinterräder. Hierdurch ergibt sich eine ausgewogene Gewichtsverteilung auf Vorder- und Hinterachse mit gutmütigem Fahrverhalten. Die Einbaulage des Motors ergab sich zudem als Folge der vorderen Einzelradaufhängung: Durch die Aufhängung an einem unteren Dreieckslenker und einer oberen Querblattfeder konnte der Motor aus Platzgründen nicht über der Vorderachse eingebaut werden.
AC Ace Brooklands (1992-2001)
Der AC Ace Brooklands (alternativ: AC Brooklands Ace) ist ein offener britischer Sportwagen, der in den 1990er-Jahren unter der Marke AC Cars verkauft wurde.
Das Auto entstand nacheinander in zwei unterschiedlichen Versionen. Das in einer langen Entwicklungszeit vorbereitete Fahrzeug war kein Erfolg. In acht Jahren wurden nur etwa 60 Exemplare hergestellt.
AC Cars war einer der ältesten Automobilhersteller Großbritanniens. Das Unternehmen ist vor allem für seine Sportwagen vom Typ Cobra bekannt, die nach wie vor in technisch abgewandelter Form von einem Nachfolgeunternehmen hergestellt werden.
Neben diesen auf den 1953 vorgestellten AC Ace zurückgehenden Roadstern hatte AC wiederholt auch zeitgemäß gestaltete Sportwagen im Programm, so den 428 mit Frua-Karosserie (1967–1973) und das Mittelmotorcoupé 3000ME (1979–1985).
1986 begann AC, das seinerzeit zum Ford-Konzern gehörte, die Entwicklung eines Nachfolgers für den wirtschaftlich erfolglosen 3000ME. Der erste Prototyp, der auf der Birmingham Motor Show 1986 unter Anspielung auf die traditionsreiche Modellbezeichnung Ace als Ace of Spades (deutsch: Pik Ass) vorgestellt wurde, verwendete zahlreiche technische Komponenten von Ford. So war als Antrieb ein 2,9 Liter großes Sechszylindertriebwerk der deutschen Ford-Tochter vorgesehen, das von dem (ebenfalls zu Ford gehörenden) Rennmotorhersteller Cosworth überarbeitet worden war. Der Ace of Spades verwendete zudem einen Allradantrieb, der konzeptionell dem des Ford Sierra entlehnt war. Die Karosserie war als Stufenheckcoupé mit herausnehmbarem Dachteil gestaltet. Der Ace of Spades blieb ein Einzelstück. In den folgenden Jahren setzte AC die Entwicklung des Modells fort, wobei es aufgrund finanzieller Engpässe zu erheblichen Verzögerungen kam. Nachdem Ford die Anteilsmehrheit an AC aufgegeben hatte, erschien 1991 ein weiterer, nur noch Ace genannter Prototyp. Es handelte sich um ein Cabriolet mit Klappscheinwerfern und einer geglätteten Karosserie. Als Antrieb diente ein amerikanischer Ford-Sechszylindermotor, der von Yamaha überarbeitet worden war. Auch dieses Konzept ging nicht in die Serienproduktion. Da sich Großbritannien zu Beginn der 1990er-Jahre in einer Rezession befand, sah AC die Absatzchancen für ein teures, exklusiv motorisiertes Auto als gering an und entwickelte das Modell im Hinblick auf eine Kostenreduzierung weiter. Hierzu gehörte auch die Anpassung an ein preisgünstiges Großserientriebwerk.
Erst 1993 begann die Serienproduktion des weiterhin AC Ace genannten Modells. Die Produktion übernahm die AC Car Group, ein indirekter Nachfolger des traditionsreichen Automobilherstellers AC. Aufgebaut wurden die Autos in einem Werk in auf dem Gelände der britischen Rennstrecke Brooklands. Um den neuen Ace von seinen Vorgängern zu unterscheiden, wurde später inoffiziell der Anhang Brooklands zur Modellbezeichnung hinzugefügt. In dieser Version blieb das Fahrzeug bis 1996 im Angebot. Aufgrund geringer Nachfrage und hoher Herstellungskosten, die von den Verkaufspreisen nicht gedeckt werden konnten, trat 1996 die Zahlungsunfähigkeit von AC Cars ein. Nach einem Eigentümerwechsel setzte AC Cars 1998 die Produktion fort. Die zweite Serie unterschied sich technisch und stilistisch von der ursprünglichen Version des Ace. Der neue Eigentümer Alan Lubinsky hatte den Ace 1997 überarbeiten lassen und dabei den Schwerpunkt auf eine Vereinfachung des Herstellungsprozesses gelegt. Nach zwei Jahren, in denen nur ein knappes Dutzend Fahrzeuge aufgebaut worden waren, endete die Produktion des Ace.
Eine Abwandlung des Ace war der Aceca, ein zweitüriges Fließheckcoupé mit der Technik der zweiten Serie, von dem 1998 nur zwei oder drei Exemplare entstanden.
Ace Bristol Technische Daten
Ace Bristol Technische Daten
Technische Daten A.C. Ace Bristol | |
Länge mm | 3780 |
Breite mm | 1510 |
Höhe mm | 1240 |
Bodenfreiheit mm | 150 |
Motor | Sechszylinder-Reihen-Viertakt |
Bohrung/Hub mm | 66/96 |
ccm | 1971 |
Verdichtung | 09:01 |
Leistung PS | 130 |
Leistung kW | 96 |
Getriebe | 4-Gang man./2.,3. und 4. Gang synchronisiert |
Rohrrahmen-Fahrgestell | |
Scheibenbremsen vorne | |
Trommelbremsen hinten | |
Leergewicht kg | 915 |
Tankinhalt Ltr. | 54 |
Batterie | 12V/60Ah |
Bereifung | 5,60-16 |
Kraftstoffverbrauch nach DIN 70030 | 12Ltr./100km |
Höchstgeschwindigkeit km/h | 190 |