AMC AMX (1968-1971)
Der AMC AMX ist ein PKW, der zwischen Anfang 1968 und Ende 1970 von der American Motors Corporation (AMC) hergestellt wurde.
Der AMX war eine kürzere, zweisitzige Version des Pony Cars AMC Javelin.
Der Wagen hatte eine leistungsfähige Mechanik und einen starken Motor in der Gran Turismo (GT)-Tradition, aber einen erschwinglichen Preis.
Der Name AMX bedeutet „American Motors eXperimental“, ein Code, der für etliche frühe Prototypen, die von AMC entwickelt wurden, verwendet wurde. Sie waren Teil der Versuche der Firma, ihr Image, nur wirtschaftliche Fahrzeuge zu bauen, in ein eher leistungsorientiertes und jugendliches Image zu verkehren. Die ursprünglichen, großen AMX-Modelle wurden 1965 von den Styling-Studios von AMC unter Charles Mashigan entwickelt. 1966 wurde ein Konzeptfahrzeug von einem firmenfremden Berater entworfen und „AMX II“ benannt. Dies war ein Auto mit Kunststoffkarosserie, die Teil des „Projektes IV“ war. Der Vorstandsvorsitzende von AMC, Roy Abernethy gab dem italienischen Designer Vignale in Turin den Auftrag, ein richtiges Auto zu konstruieren. Dieser lieferte in nur 78 Tagen ein funktionsfähiges Auto mit Stahlkarosserie. Es wurde „AMX Vignale“ genannt und 1966 in der „New York International Auto Show“ ausgestellt.
American Motors hatte gleichzeitig zwei Entwicklungsprogramme: (1.) einen Production Racer zu bauen, der vom Javelin abgeleitet war, und (2.) ein komplett neues Auto aus Kunststoff zu entwickeln. Die erste Lösung nutzte schon vorhandene Technologien von AMC und ihre Erfahrungen im Bau verschweißter Karosseriekonstruktionen und wurde daher ausgewählt. Durch ziemlich kostengünstige Veränderungen am Javelin konnte der Production Racer dem Styling und den Proportionen des Prototyps angenähert werden. Der AMX wurde nur gute vier Monate nach dem Javelin auf den Markt gebracht.
Er war der erste amerikanische Production Racer mit Stahlkarosserie seit dem 1957er Ford Thunderbird. Der einzige andere zweisitzige Sportwagen aus heimischer Produktion war zu dieser Zeit der Chevrolet Corvette mit einem Radstand von 2489,2 mm, während der Abstand zwischen Vorder- und Hinterachse beim AMX 2463,8 mm betrug. AMC gelang es, den Ruf eines leistungsfähigen Rennwagens für den AMX zu erreichen, da die Rennfahrer Craig Breedlove und Lee Breedlove 106 Geschwindigkeitsrekorde mit dem Wagen aufstellten. Der Motorpresse wurde das neue Modell auf dem Daytona International Speedway vorgestellt. Sogar der Playboy half mit, den neuen AMX zu vermarkten.
Der Zweisitzer AMX war eine Limited Edition, der nach seiner Vorstellung am 15. Februar 1968 knapp drei Jahre lang gebaut wurde. Die Verkaufszahlen:
- 1968 6.725 Stück,
- 1969 8.293 Stück und
- 1970 4.116 Stück.
Von diesen Fahrzeugen sind die 52 von Hurst umgebauten SS/AMX Drag Racer vielleicht die von Sammlern gesuchtesten.
Der AMX erhielt einen Preis als Best Engineered Car of the Year in den Jahren 1969 und 1970 von der SAE. Einer der Gründe für diese Preise lag in dem ersten aus Sicherheitsgründen in einem Stück spritzgegossenen Armaturenbrett der amerikanischen Industrie.
Alle bis Ende 1970 gebauten AMX gab es mit V8-Maschinen mit 290, 343, 360 und 390 cui (4,75 Liter, 5,6 Liter, 5,9 Liter und 6,4 Liter Hubraum) und Vierfachvergaser, die alle vom gleichen Block abstammten. Die Wagen hatten serienmäßig ein handgeschaltetes T-10-Vierganggetriebe, spezielle Torsionsstäbe, doppelte Auspuffrohre und breitere Reifen für bessere Traktion. Die Fahrleistungen mit der größten Maschine waren überragend, und so hatte der AMX seine größten Erfolge auf dem Dragstrip, wo er viele Jahre lang der „Super Stock Champion“ war. Als AMC den AMX auf den Markt brachte, verließ man sich auf den Rat von Craig Breedlove, um die nationalen und internationalen Geschwindigkeitsrekorde zu erreichen. Mehr als 100 Rekorde wurden gebrochen, einige davon bei Weitem, z. B. der für 24 Stunden mit 130 mph (208,26 km/h), der vorher bei 103 mph (165 km/h) lag.
Anfang 1971 übertrug AMC die Bezeichnung AMX auf eine leistungsfähigere Variante des Javelin, der bis 1974 hergestellt wurde. Ebenso wurde bei den Modellen Hornet (1977), Concord (1978) und Spirit (1979/80) verfahren.
2005 fuhr die „Speed Channel Show American Muscle Car“ einen AMX 390 in einem Vergleichstest, um das großartigste je gebaute Muscle Car zu küren. Obwohl der AMX deutlich weniger Leistung als seine Wettbewerber (z. B. Pontiac GTO Judge, Ford Mustang Cobra Jet und Dodge Hemi Challenger) hatte, ermöglichte ihm sein geringes Gewicht, wettbewerbsfähig zu sein und sich vor einigen wesentlich größeren und leistungsfähigeren Fahrzeugen einzureihen.
Es gibt viele AMC-Vereine, die sich um dieses Auto kümmern, und auch Ersatzteile lassen sich noch in großer Menge finden.
AMC AMX III (1969-1971)
Der AMC AMX/3 (alternative Schreibweise: AMX III) ist ein Mittelmotorsportwagen des US-amerikanischen Automobilherstellers American Motors Corporation (AMC), der im März 1970 vorgestellt wurde und ab 1971 in Deutschland bei Karmann in Serie produziert werden sollte.
Mit diesem Auto wollte AMC dem ähnlich konzipierten De Tomaso Pantera einen Konkurrenten entgegensetzen.
Das Karosseriedesign und der Antrieb kamen von AMC, Fahrwerk und Chassis wurden in Europa entwickelt. Die Konstruktion wurde allgemein Giotto Bizzarrini zugeschrieben.
Allerdings stammen nur einzelne Komponenten wie die Aufhängung von ihm. Neben Bizzarrini waren auch Italdesign, Autocostruzioni S.D. und BMW an der Entwicklung beteiligt. Kurz nach der Präsentation gab AMC das Projekt ohne Angabe von Gründen auf, nachdem etwa ein halbes Dutzend Autos entstanden war. Mehrere Versuche, die Konstruktion ohne AMC-Beteiligung unter dem Markennamen Bizzarrini – unter anderem als Bizzarrini Sciabola – wiederzubeleben, blieben erfolglos. Ein AMX/3-Chassis bildete 1972 die technische Basis für das Konzeptfahrzeug Iso Varedo.
Der AMX/3 entstand als Reaktion auf die wirtschaftliche Krise des AMC-Konzerns. AMC, der kleinste der vier großen US-amerikanischen Autokonzerne, hatte in der ersten Hälfte der 1960er-Jahre erhebliche Einbußen hinnehmen müssen, was vor allem mit einer technisch anspruchslosen, vielfach als bieder empfundenen Modellpalette erklärt wurde. AMC versuchte deshalb zum Ende des Jahrzehnts zunächst, mit sportlichen Varianten der Volumenmodelle jüngere Käufer anzusprechen, war damit aber weitgehend erfolglos. Das zum Modelljahr 1968 eingeführte Pony-Car Javelin kam im Vergleich zur Konkurrenz drei Jahre zu spät, und das vom Javelin abgeleitete zweisitzige Fließheckcoupé AMX bekam als frühes Muscle-Car zwar eine gute Presse, verkaufte sich aber – möglicherweise wegen zu großer stilistischer Nähe zu den Standardmodellen von AMC – deutlich schlechter als erwartet.
Um der Marke AMC ein sportliches Image zu geben, verfolgte das Management seit 1967 das Ziel, die Modellpalette um einen Hochleistungssportwagen mit Mittelmotor zu ergänzen. Auslöser waren vor allem die Motorsporterfolge des entsprechend konstruierten Ford GT40, die Ford werbewirksam zu nutzen verstand und die auch die GM-Marke Chevrolet zur Entwicklung des Konzeptautos Astro II veranlasst hatten. Im Frühjahr 1968 zeigte AMC zunächst den stilistisch vom De Tomaso Mangusta beeinflussten AMC AMX/2, der ein reines Show Car war und in dieser Form keine Aussicht auf eine Serienproduktion hatte. Dieser Entwurf wurde zum AMX/3 weiterentwickelt, der bereits seriennah gestaltet war.
Im Herbst 1968 fiel die Entscheidung, den AMX/3 in Serie zu produzieren. Vornehmlicher Rivale sollte der zu dieser Zeit noch in der Entwicklung befindliche De Tomaso Pantera sein, von dem bereits klar war, dass Ford ihn in den USA über sein Händlernetz vertreiben würde.
Nachdem mehrere Prototypen fertiggestellt waren, ließ AMC im März 1970 Werbefotos vor dem Kolosseum in Rom produzieren. Am 23. März 1970 stellte AMC den Wagen in Rom der italienischen und am 4. April 1970 in New York der amerikanischen Presse vor. Beide Termine lagen jeweils einen Tag vor der örtlichen Präsentation des De Tomaso Pantera. Ab dem 5. April 1970 stand der AMX/3 schließlich auf der New York Auto Show, wo auch der Pantera debütierte. Unterstützend fuhr Giotto Bizzarrini einige Demonstrationsrunden auf dem Michigan Speedway. Wenig später – je nach Quelle Ende April oder im Sommer 1970 – gab AMC den AMX/3 allerdings überraschend auf. Gründe für die Beendigung wurden nicht genannt. Bis dahin hatte AMC etwa 2 Mio. US$ in das Projekt investiert.