AMC AMX III (1969-1971)
Der AMC AMX/3 (alternative Schreibweise: AMX III) ist ein Mittelmotorsportwagen des US-amerikanischen Automobilherstellers American Motors Corporation (AMC), der im März 1970 vorgestellt wurde und ab 1971 in Deutschland bei Karmann in Serie produziert werden sollte.
Mit diesem Auto wollte AMC dem ähnlich konzipierten De Tomaso Pantera einen Konkurrenten entgegensetzen.
Das Karosseriedesign und der Antrieb kamen von AMC, Fahrwerk und Chassis wurden in Europa entwickelt. Die Konstruktion wurde allgemein Giotto Bizzarrini zugeschrieben.
Allerdings stammen nur einzelne Komponenten wie die Aufhängung von ihm. Neben Bizzarrini waren auch Italdesign, Autocostruzioni S.D. und BMW an der Entwicklung beteiligt. Kurz nach der Präsentation gab AMC das Projekt ohne Angabe von Gründen auf, nachdem etwa ein halbes Dutzend Autos entstanden war. Mehrere Versuche, die Konstruktion ohne AMC-Beteiligung unter dem Markennamen Bizzarrini – unter anderem als Bizzarrini Sciabola – wiederzubeleben, blieben erfolglos. Ein AMX/3-Chassis bildete 1972 die technische Basis für das Konzeptfahrzeug Iso Varedo.
Der AMX/3 entstand als Reaktion auf die wirtschaftliche Krise des AMC-Konzerns. AMC, der kleinste der vier großen US-amerikanischen Autokonzerne, hatte in der ersten Hälfte der 1960er-Jahre erhebliche Einbußen hinnehmen müssen, was vor allem mit einer technisch anspruchslosen, vielfach als bieder empfundenen Modellpalette erklärt wurde. AMC versuchte deshalb zum Ende des Jahrzehnts zunächst, mit sportlichen Varianten der Volumenmodelle jüngere Käufer anzusprechen, war damit aber weitgehend erfolglos. Das zum Modelljahr 1968 eingeführte Pony-Car Javelin kam im Vergleich zur Konkurrenz drei Jahre zu spät, und das vom Javelin abgeleitete zweisitzige Fließheckcoupé AMX bekam als frühes Muscle-Car zwar eine gute Presse, verkaufte sich aber – möglicherweise wegen zu großer stilistischer Nähe zu den Standardmodellen von AMC – deutlich schlechter als erwartet.
Um der Marke AMC ein sportliches Image zu geben, verfolgte das Management seit 1967 das Ziel, die Modellpalette um einen Hochleistungssportwagen mit Mittelmotor zu ergänzen. Auslöser waren vor allem die Motorsporterfolge des entsprechend konstruierten Ford GT40, die Ford werbewirksam zu nutzen verstand und die auch die GM-Marke Chevrolet zur Entwicklung des Konzeptautos Astro II veranlasst hatten. Im Frühjahr 1968 zeigte AMC zunächst den stilistisch vom De Tomaso Mangusta beeinflussten AMC AMX/2, der ein reines Show Car war und in dieser Form keine Aussicht auf eine Serienproduktion hatte. Dieser Entwurf wurde zum AMX/3 weiterentwickelt, der bereits seriennah gestaltet war.
Im Herbst 1968 fiel die Entscheidung, den AMX/3 in Serie zu produzieren. Vornehmlicher Rivale sollte der zu dieser Zeit noch in der Entwicklung befindliche De Tomaso Pantera sein, von dem bereits klar war, dass Ford ihn in den USA über sein Händlernetz vertreiben würde.
Nachdem mehrere Prototypen fertiggestellt waren, ließ AMC im März 1970 Werbefotos vor dem Kolosseum in Rom produzieren. Am 23. März 1970 stellte AMC den Wagen in Rom der italienischen und am 4. April 1970 in New York der amerikanischen Presse vor. Beide Termine lagen jeweils einen Tag vor der örtlichen Präsentation des De Tomaso Pantera. Ab dem 5. April 1970 stand der AMX/3 schließlich auf der New York Auto Show, wo auch der Pantera debütierte. Unterstützend fuhr Giotto Bizzarrini einige Demonstrationsrunden auf dem Michigan Speedway. Wenig später – je nach Quelle Ende April oder im Sommer 1970 – gab AMC den AMX/3 allerdings überraschend auf. Gründe für die Beendigung wurden nicht genannt. Bis dahin hatte AMC etwa 2 Mio. US$ in das Projekt investiert.