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ARO
ARO (Auto România) war ein staatlicher Automobilhersteller in Rumänien.
Das Werk befand sich auf einer Fläche von etwa 46 Hektar an der Europastraße 574 im Norden der Stadt Câmpulung im Kreis Argeș.
Mit dem Modell „IMS 57“, eine Abkürzung benannt nach dem Staatsbetrieb Intereprinderea Metalurgică de Stat und dem Jahr des Produktionsbeginns (1957), begann die Produktion der ARO-Geländewagen.
Das Fahrzeug war eine Weiterentwicklung des sowjetischen Geländewagens GAZ-69. Von 1957 bis 1959 wurden etwa 1500 Fahrzeuge fertiggestellt. Das Modell IMS 57 hatte ein Eigengewicht von 1615 Kilogramm (Zuladung 650 kg) und wurde von einem 50 PS starken (bei 2800 min−1), 3,26-Liter-Vierzylinder-Ottomotor angetrieben. Der Durchschnittsverbrauch des IMS 57 lag bei 24 Liter auf 100 km; die Höchstgeschwindigkeit bei 80 km/h.
1961 wurde mit dem Projekt des Typ „M 461“ begonnen, was 1964 in Serie produziert wurde. 1965 gelang es ARO mit diesem Modell auf dem internationalen Markt 53.000 Fahrzeuge in 55 Länder zu verkaufen.
Im Programm der Marke ARO befanden sich ausschließlich Geländewagen. Bis etwa 1981 konnten diese Fahrzeuge in Rumänien nur von wenigen Privatpersonen gekauft werden, die meisten wurden vom rumänischen Militär erworben. Auch nach 1981 konnten Privatpersonen nur mit Genehmigung des Wirtschaftsministeriums oder Ceaușescus diese Fahrzeuge zum fast Dreifachen des regulären Preises erwerben. Wegen schlechter Geschäftslage des ehemaligen rumänischen Geldinstituts Bancorex geriet das Unternehmen in den 1990er Jahren in finanzielle Schwierigkeiten.
Mehrere Versuche, das Unternehmen zu privatisieren, wurden jedoch von der rumänischen Regierung abgelehnt. Im September 2003 wurde das Unternehmen mit Genehmigung der APAPS (Autoritatea pentru Privatizare și Administrarea Proprietății Statului, zu Deutsch: Behörde für Privatisierung und Verwaltung von Staatseigentum) an John Perez, Vorsitzender einer angeblichen Autofirma Cross Lander in USA, vergeben. Zu dem Zeitpunkt existierte die Cross Lander in den USA noch nicht. In Brasilien baute Perez ein neues Werk, in dem die importierten CKD Baugruppen aus Rumänien mit einheimischen Motoren ausgestattet wurden. 2004 verkaufte Perez Teile der ARO-Werke mit Genehmigung der Behörde für Privatisierung und Verwaltung von Staatseigentum.
Am 15. Juni 2006 meldete das ARO Werk Insolvenz an, worauf nach und nach das Anwesen an unterschiedliche Firmen verkauft wurde.
In einem Gespräch mit dem Leiter von AVAS (Autoritatea pentru Valorificarea Activelor Statului; zu Deutsch Behörde für Verwertung von Staatsvermögen) beschuldigte Perez die damaligen Senatoren Nicolae Văcăroiu und Constantin Nicolescu, dass diese einen Austausch der Geschäftsleitung verhindert haben, welche acht Monate lang Fahrzeuge unter Wert – nach Polen (2300 €) und Tschechien (2000 €) – mit Beteiligung der beiden Senatoren verkauft haben.