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Bugatti Veyron (2005-)
Der Bugatti Veyron 16.4 ist ein deutsch-französischer Supersportwagen des Herstellers Bugatti Automobiles SAS mit Sitz in Molsheim (Elsass), der von der Bugatti Engineering GmbH in Wolfsburg entwickelt wurde.
Mit ihm wurden mehrere Geschwindigkeitsrekorde gebrochen. Das Grundkonzept für das Fahrzeug basiert auf einem technischen Entwurf von Bugatti Chef-Ingenieur Frank Götzke.
In der Modellvariante Bugatti Veyron 16.4 Super Sport (seit 2010) vereint das Fahrzeug etliche Superlative und Besonderheiten. Dazu zählen unter anderem die namensgebenden 16 Zylinder des 530 kg schweren Mittelmotors (640 kg mit Getriebe), die Anordnung der Zylinder in V-VR-Form (kein echter W-Motor), das 110 kg schwere Siebenganggetriebe mit Doppelkupplung, die maximale Leistung von 883 kW (1200 PS), die Höchstgeschwindigkeit von 431 km/h, die vier Turbolader, insgesamt zehn Kühler, der Maximalverbrauch von bis zu 100 Litern auf 100 km, das maximale Drehmoment von 1500 Nm und die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 2,5 Sekunden. Durch Telemetrie stehen die Daten des Fahrzeugs am Bugatti-Firmensitz zur Verfügung.
Um das schwere Fahrzeug sicher abbremsen zu können, werden Carbon-Keramik-Bremsscheiben eingebaut, die den Wagen aus 100 km/h in 2,3 Sekunden auf einer Strecke von 31,4 m zum Stehen bringen. Bei Geschwindigkeiten über 240 km/h wird ab einer Bremspedalzeit von 0,4 s automatisch, wie beim Mercedes-Benz SLR McLaren, der Heckflügel steiler gestellt, wodurch der Auftrieb verringert oder der Anpressdruck des Autos erhöht wird.
Im Mai 1998 erwarb der Volkswagen-Konzern die Markenrechte am ehemaligen Automobilhersteller Bugatti. Noch im Oktober desselben Jahres wurde ein erstes Konzeptfahrzeug zur Wiederbelebung der Marke vorgestellt, das viersitzige Coupe EB 118. Im Jahr 1999 folgten die Studien EB 218, eine viertürige Limousine und der Mittelmotorsportwagen EB 18/3 Chiron. Die Idee einer viertürigen Limousine wurde 2009 für den 16C Galibier aufgegriffen, aber nicht verwirklicht, während der Nachfolger des Veyron den Namen Chiron erhielt. Alle drei Studien hatten noch den ursprünglich vorgesehenen 18-Zylinder-W-Motor mit drei Zylinderbänken, bevor dieses Konzept aufgrund technischer Probleme verworfen wurde.
Auf der Tokyo Motor Show 1999 wurde schließlich die Studie des Veyron präsentiert, zu diesem Zeitpunkt allerdings noch unter dem Namen „Bugatti Veyron EB 18.4“. Diese kam äußerlich dem späteren Serienmodell nahe, war aber noch mit einem 18-Zylinder-Motor ausgestattet.
Die Entscheidung zur Serienproduktion traf der Volkswagen-Konzern 2001. Der erste fahrbereite Prototyp wurde im August 2003 fertiggestellt. Er gleicht bis auf wenige Details dem späteren Serienmodell. Bei der Entwicklung zur Serienreife waren jedoch erhebliche technische Probleme zu lösen, so dass der Fertigungsbeginn wiederholt verschoben wurde und sich bis zum September 2005 hinauszögerte.
Der Name des Supersportwagens stammt vom französischen Rennfahrer Pierre Veyron, der zwischen 1933 und 1953 aktiv war. Er wurde 1932 von Ettore Bugattis Sohn eingestellt. Veyron wurde Testfahrer, Entwicklungsingenieur und optimierte fortan erfolgreich die Rennwagen von Bugatti. Das Suffix 16.4 gibt Hinweis auf die Anzahl der Zylinder und der Abgasturbolader.
Ende April 2005 überschritt der Bugatti Veyron auf dem Volkswagen-Prüfgelände in Ehra-Lessien unter Aufsicht des TÜV mehrmals die Grenze von 400 km/h.
Die bei diesen Tests ermittelte durchschnittliche Höchstgeschwindigkeit betrug 408,47 km/h, die in den Zulassungspapieren eingetragene Höchstgeschwindigkeit liegt bei 407 km/h. Damit löste er den Dauer 962 LM als schnellsten Seriensportwagen der Welt ab. Nach einer Messung des SSC Ultimate Aero TT am 13. September 2007 durch das Guinness-Buch der Rekorde, bei der eine absolute Höchstgeschwindigkeit von 412 km/h ermittelt wurde, war er vorübergehend nicht mehr der schnellste Wagen mit Straßenzulassung.
Anfang Mai 2010 kündigte Ferdinand Piëch jedoch während einer Lehrveranstaltung an der TU Wien an, dass in Zukunft eine weiterentwickelte Variante des Veyron mit 883 kW (1200 PS) in Serie gehen werde. Diese neue Variante mit dem Namen Bugatti Veyron Super Sport mit 883 kW (1200 PS) hat am 26. Juni 2010 einen neuen Geschwindigkeitsrekord mit durchschnittlich 431,072 km/h aufgestellt (in eine Richtung sogar 434,211 km/h), jedoch mit speziell hierfür angefertigten Reifen. Dieses Automodell galt seither wieder als das schnellste Serienfahrzeug mit Straßenzulassung; die Verkaufsversion des Super Sport hat die gleiche Technik wie die „Rekord-Version“, wird aber aufgrund der Reifen bei „nur“ 415 km/h elektronisch abgeregelt.
Im April 2013 wurde sein Status als schnellster Serienwagen vom Guinness-Buch der Rekorde erneut überprüft und bestätigt. Seither haben andere straßenzugelassene Fahrzeuge wie Badd GT (modifizierter Ford GT) oder Koenigsegg Agera RS höhere Geschwindigkeiten erreicht, allerdings konnte keines den Veyron SS als schnellsten Serienwagen im Guinness-Buch der Rekorde ablösen.
Zum 100. Geburtstag von Bugatti kamen Spekulationen über ein Sondermodell mit der Bezeichnung Centenaire[18] auf, dem eine Leistungssteigerung auf 993 kW (1350 PS) und eine Höchstgeschwindigkeit von 480 km/h nachgesagt wurde. Diese Gerüchte wurden aber nicht bestätigt; vielmehr entpuppte sich der Centenaire als eine zwar speziell ausgestattete, technisch aber unveränderte Variante des Veyron.
Der ab 2016 gebaute Nachfolger des Veyron mit dem Namen Chiron sollte die technischen Superlative des Veyron noch übertreffen, wobei die Motorleistung auf 1103 kW (1500 PS) angehoben wurde. Darüber hinaus wurde auch das Drehmoment auf 1600 Nm gesteigert. Trotz des Leistungszuwachses war dabei geplant, den Kraftstoffverbrauch auf unter 20 Liter pro 100 Kilometer sowie den CO2-Ausstoß auf rund 450 Gramm pro Kilometer zu senken.
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