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Daimler One-O-Four (1955-1958)
Ein Jahr nach der Einführung des Regency Mark II erschien im Oktober 1955 eine nochmals weiterentwickelte Version. Sie wurde werksseitig nicht als Regency Mark III bezeichnet; stattdessen erhielten die einzelnen Modelle individuelle Bezeichnungen. Die wesentlichen Änderungen betrafen die Motorisierung. Die Leistung des weiterhin 3,5 Liter großen Reihensechszylindermotors wurde auf 137 bhp (102 kW; 139 PS) angehoben; die „4,5-Litre“-Version kam nun auf eine Leistung von 167 hhp (124 kW; 169 PS). Äußerlich blieben die Six- und Four-Light-Limousinen unverändert. Parallel dazu gab es weiterhin Hooper-Limousinen im Empress-Stil (Empress Mark III); sie basieren aber auf den älteren Sportsman-Fahrgestellen und haben nicht die neuen, leistungsgesteigerten Motoren.
One-0-Four Saloon (DF310/311/314 und DF402/403)
Der bislang als Regency Mark II verkaufte Six-Light-Saloon mit Barker-Karosserie wurde nach der Einführung stärkerer Motoren in One-0-Four (für 104) umbenannt (intern DF310/311).
Die neue Bezeichnung nimmt Bezug auf die Höchstgeschwindigkeit von 104 mph (167 km/h), die ein Vorserienmodell bei Testfahrten mit dem neuen 3,5-Liter-Motor erreicht hatte. Allerdings war dies ein besonders vorbereitetes Auto. Die Höchstgeschwindigkeit der Serienmodelle lag etwa bei 100 mph (161 km/h). Die Kraftübertragung übernahm serienmäßig weiterhin Daimlers bekanntes und inzwischen veraltetes Vorwählgetriebe. Ab 1956 war alternativ eine Vollautomatik von BorgWarner erhältlich. Die mit ihnen ausgestatteten Fahrgestelle tragen die Bezeichnung DF314. Der Kaufpreis für einen 3,5-Liter-Saloon mit Vorwählgetriebe betrug 2.670 £.
Wie schon der Regency Mark II war auch der One-0-Four alternativ mit der 4617 cm³ großen „4,5-Litre“-Version des Reihensechszylindermotors erhältlich. Seine Leistung wurde ab 1956 auf 167 bhp (124 kW; 169 PS) angehoben. Von dieser intern DF402/403 bezeichneten Variante entstanden nur einzelne Fahrzeuge, die dem Werk zudem erhebliche Probleme bereiteten. Die Leistung erwies sich in der Praxis als zu stark für die Daimler-Getriebe, sodass das Werk nach und nach alle 4,5-Liter-Fahrzeuge zurücknahm und die meisten von ihnen nachträglich mit herkömmlichen 3,5-Liter-Motoren ausstattete.
Eine Besonderheit war das 1956 eingeführte The Lady’s Model, das auf einem 310-Chassis aufbaute. Das von Norah Docker initiierte Modell wies eine „Galaxie voll typisch weiblicher Ausstattungsdetails“ wie einen Kosmetikkoffer, eine Picknickbox und eine Sonnenbrille auf. Abweichend von den Serienmodellen waren alle Schalter und Leuchten am Armaturenbrett mit ganzen Worten beschriftet. Nur „sehr wenige“ Autos wurden mit dem gesamten Ausstattungspaket bestellt. Daimler ging schnell dazu über, die Utensilien einzeln als aufpreispflichtiges Zubehör anzubieten.
Als Daimler 1955 den One-O-Four einführte, blieb der Sportsman weitgehend unverändert im Programm. Allerdings entfiel der Name Sportsman. Stattdessen erhielt das Auto die Bezeichnung Four Light Saloon. Regulär hat der Four Light Saloon den 3,5 Liter großen Reihensechszylindermotor. Außerdem stand die 4,5-Liter-Version im Programm. Sie wurde für 3.103 £ angeboten. Es ist allerdings zweifelhaft, ob sie tatsächlich produziert wurde.
Einzelne Chassis erhielten individuelle Aufbauten. Dazu gehört ein zweitüriges viersitziges Cabriolet mit gestreckter Pontonkarosserie von Beutler.
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Daimler Regency Mark I (1951-1953)
Die Daimler Regency sind Oberklassefahrzeuge des britischen Automobilherstellers Daimler, die mit eineinhalbjähriger Unterbrechung von 1951 bis 1958 gebaut wurden. Die Regency-Reihe besteht drei Serien, deren letzte die Bezeichnung Daimler One-0-Four trägt. Neben den Standardausführungen gab es jeweils auch Sonderversionen, zu denen der Sportsman sowie verschiedene Empress-Modelle mit Hooper-Karosserien gehören. Im Laufe der Jahre entstand so eine weit gefächerte, verschachtelte Modellpalette mit unterschiedlichen Aufbauten und Motorisierungen. Ungeachtet dieser Vielfalt war die Regency-Reihe nicht erfolgreich. Alle Varianten zusammengenommen, entstanden weniger als 1000 Autos.
Der Daimler Regency Mark I ist ein Oberklassefahrzeug des britischen Automobilherstellers Daimler, das von 1951 bis 1953 mit verschiedenen Karosserien gebaut wurde.
Die werksinternen Bezeichnungen lauten DF300 bis DF303.
Der Mark I ist die erste von insgesamt drei aufeinander folgenden Serien der Regency-Reihe, die bis 1958 im Daimler-Programm blieb. Auf ihm basiert auch die von Hooper karossierte Limousine Empress II. Der Mark I hatte keinen Erfolg auf dem britischen Markt. Alle Karosserieversionen zusammengenommen, entstanden in einem Zeitraum von etwas mehr als einem Jahr nur ungefähr 50 Fahrzeuge. Sein technisch und stilistisch leicht veränderter Nachfolger wurde 1954 nach mehr als einjähriger Produktionsunterbrechung im Oktober 1954 als Regency Mark II vorgestellt.
Die 1896 gegründete Daimler Motor Company war in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts einer der exklusivsten britischen Automobilhersteller. Das seit 1910 zur Birmingham Small Arms Company (BSA) gehörende Unternehmen lieferte regelmäßig Fahrzeuge für das britische Königshaus. Die Stellung des Unternehmens änderte sich nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, als der Konkurrent Vanden Plas nach und nach die Marktführung im Bereich der großen Limousinen übernahm. Daimler versuchte daraufhin, parallel zu den weiterhin produzierten Repräsentationsfahrzeugen mit den kleineren Modellen preisgünstigere Marktsegmente zu bedienen.
Daimlers Einstiegsmodell war in der unmittelbaren Nachkriegszeit der DB18 bzw. die weiterentwickelte Version Consort, die kleine Sechszylindermotoren hatten und seit 1945 produziert wurden. Um die Lücke zu den großen Staatskarossen DE27 bzw. DE36 zu schließen, führte Daimler 1951 den Regency ein, der eine vergrößerte Version des DB18/Consort war. Der Regency Mark I war erfolglos. Insgesamt baute Daimler nur etwa 50 Autos dieses Typs.
Ein wesentlicher Grund für den fehlenden Erfolg war die britische Steuerpolitik. Als der Regency Mark I auf den Markt kam, lag der Satz der beim Kauf des Autos fälligen Luxussteuer (Purchase Tax) bei 66,6 %. Winston Churchill, der als Sieger aus der Britischen Unterhauswahl 1951 hervorgegangen war, hatte eine Halbierung der Purchase Tax in Aussicht gestellt. In Erwartung der Umsetzung dieser Ankündigung hielten sich die Käufer im Laufe des Jahres 1952 mit dem Erwerb von Luxusgütern zurück, was sich auch auf das Interesse am Daimler Regency auswirkte. Ende 1952 musste Daimler die Produktion des Regency komplett einstellen. Letztlich kam die Halbierung der Purchase Tax erst im April 1953.
Nachfolger des Regency Mark I war der im Oktober 1954 vorgestellte Mark II, der ein Jahr später seinerseits vom One-0-Four abgelöst wurde.
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Daimler Regency Mark II (1954-1955)
Mehr als eineinhalb Jahre nach Einstellung der ersten Serie brachte Daimler im Oktober 1954 den Regency Mark II auf den Markt.
Erneut waren mehrere Aufbauten und Motorisierungen erhältlich, die verschieden kombiniert wurden. Die zweite Serie des Regency blieb ein Jahr lang im Programm.
Das Chassis des Regency Mark II wurde weitgehend unverändert vom Mark I übernommen. Neu waren zwei unterschiedlich große Motorisierungen. Eine auf 3,5 Liter vergrößerte Version des bekannten Reihensechszylindermotors war in Leistungsstufen von 107 bhp (80 kW; 109 PS) über 114 bhp (85 kW; 116 PS) bis 130 bhp (96 kW; 132 PS) erhältlich. Daneben bot Daimler eine 127 bhp (95 kW; 129 PS) starke Variante mit 4617 cm³ an, die – nicht ganz präzise – auch als „4,5 Litre“ bezeichnet wird.