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Wiesmann
Wiesmann war ein 1988 gegründetes Unternehmen der Automobilfertigung in Dülmen in Westfalen.
Unter der Führung der Brüder Friedhelm und Martin Wiesmann produzierte die Wiesmann GmbH ab 1988 Hardtops für Cabrios und ab 1993 bis 2013 etwa 1650 eigene Roadster-Serienmodelle.
Nach Anmeldung einer Insolvenz 2013 wurde das Unternehmen 2014 liquidiert.
Das Unternehmen wurde 1988 von den Brüdern Friedhelm und Martin Wiesmann gegründet, deren Eltern in Dülmen ein Autohaus besaßen. Die Brüder verfolgten die Idee, einen klassischen Roadster mit dem Image deutscher Qualitätsarbeit zu bauen. Nach der anfänglichen Produktion von Hardtops wurde im Jahr 1993 das erste Serienmodell, der Roadster MF30, als offener Zweisitzer mit Faltdach und 231 PS Motorleistung gefertigt. Der nachfolgende MF3 hatte bei gleichem Chassis höhere Leistungswerte. Nach zwölf Jahren Bau ausschließlich offener Fahrzeuge wurde 2003 auf der IAA erstmals ein geschlossenes Modell vorgestellt, der GT MF4 als Coupé mit zwei Sitzen. Es folgten in den Jahren darauf weitere Modellvarianten.
Im Oktober 2007 zog die Firma innerhalb Dülmens vollständig zu ihrem neu errichteten Standort um. Das Dach des neuen gläsernen Firmengebäudes wurde in wesentlichen Teilen aus einem markanten Holzständerwerk in Form eines überdimensionalen Geckos errichtet, dessen Schwanz über das Dach hinausragt. Der Gecko als Logo der Wiesmann-Fahrzeuge soll symbolisieren, dass die Autos „auf der Straße kleben wie Geckos an der Wand“.
Im Frühjahr 2012 zog sich Friedhelm Wiesmann aus dem operativen Geschäft der Sportwagenmanufaktur zurück und wurde Leiter des Stützpunktes Wiesmann Alps in München. Martin Wiesmann beendete im Juli 2012 seine Tätigkeit im Unternehmen. Neuer Geschäftsführer wurde Rolf Haferkamp. Von 1988 bis 2013 produzierte die Wiesmann GmbH rund 1.650 Sportwagen.
Am 14. August 2013 beantragte die Unternehmensführung beim Amtsgericht Münster ein Insolvenzverfahren. Am 28. November 2013 beantragte die Geschäftsführung die Einstellung des Insolvenzverfahrens wegen „Wegfall des Insolvenzgrundes“. Am 10. Januar 2014 lehnten die Gläubiger den Sanierungsplan ab, der vorsah, das bisher als GmbH geführte Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umzuwandeln.[4] Am Montag, den 20. Januar 2014, kamen die Wiesmann-Gläubiger erneut zusammen, um sich zu beraten. Nach vierstündiger Beratung veranlassten sie den Insolvenzverwalter, die Liquidation einzuleiten. Am Montag, den 5. Mai 2014, wurde die Auktion zum Abschluss gebracht, in welcher zuvor die Objekte der Insolvenzmasse versteigert worden waren.
Am 2. Dezember 2015 entschied die Gläubiger-Versammlung, den Finanzinvestoren Roheen und Sahir Berry aus London den Zuschlag zur Übernahme des Unternehmens für 5,7 Mio. Euro zu erteilen. Diese kündigten an, weiterhin am Standort Dülmen Sportwagen zu bauen und unter dem Namen Wiesmann Automotive GmbH international zu vermarkten. Dafür soll ein Betrag in zweistelliger Millionenhöhe in Entwicklung und Standort investiert werden.
Seit 2013 bietet Martin Wiesmanns Drehzahl & Momente-Sportwagen GmbH in Münster mit einem Team ehemaliger Wiesmann-Mitarbeiter Reparatur- und Servicearbeiten für Wiesmann-Fahrzeuge an.
Im Februar 2016 wurde die Übernahme endgültig abgeschlossen. Die Investoren erwarben das charakteristische Firmengebäude in Form eines Gecko, die Markenrechte und die Produktionsfirma. Der neue Geschäftsführer Mario Spitzner war von 1990 bis 2014 bei dem Sportwagenhersteller Mercedes-AMG für Marketing und Vertrieb verantwortlich, anschließend als Chief Marketing Officer für das italienische Sportbekleidungsunternehmen Dainese.
Anfang 2018 schied Spitzner aus dem Unternehmen aus.
Die Wiesmann-Modelle wurden nach den Vornamen der Firmengründer mit MF bezeichnet, die Zahl dahinter gibt Aufschluss über die Karosserie- und Motorvariante.