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Ford G13 (Taunus 12M/15M) (1952-1962)
Der Ford Taunus 12M/15M war die erste Neukonstruktion eines PKW der deutschen Ford-Werke (FK) nach dem Zweiten Weltkrieg.
Das Fahrzeug der unteren Mittelklasse wurde zwischen 1952 und 1959 als Taunus 12M (Entwicklungsname: Ford G13, Kosename: „Weltkugel“) angeboten.
Zwischen 1955 und 1959 war es auch mit stärkerem Motor als Taunus 15M (Ford G4B) erhältlich. 1959 löste das überarbeitete Modell Ford G13 AL (Kosename: „Seitenstreifentaunus“) – angeboten als Taunus 12M – beide Modelle ab und wurde bis 1962 gebaut. In einzelnen Publikationen wird für die komplette Baureihe der Entwicklungsname P1 angegeben.
Bereits 1949, ein Jahr nach dem Beginn der Nachkriegsproduktion im Werk Köln, begann die Planung für das neue Pontonmodell unter dem Codenamen G13. Wieder kamen die Ideen für den neuen Wagen von Ford USA. Der Vorschlag war nach dem Vorbild des Studebaker Champion entworfen worden; die Kölner Konstruktionsabteilung passte ihn an deutsche Verhältnisse an. Statt des Propellers am Studebaker wurde die für diesen Wagen typische kleine Weltkugel anstelle einer Kühlerfigur gewählt. In der Mitte der Atlantik etwa nördlich des Äquators umfasst die Globuskalotte sowohl die USA als auch Europa. Anfangs war die Hupe direkt hinter der Weltkugel angebracht, was jedoch die Schallausbreitung in Fahrtrichtung stark behinderte, so dass das Signalhorn fortan hinter dem Kühlergrill positioniert wurde. Weil man in Köln keine Erfahrung mit der Konstruktion selbsttragender Karosserien hatte, bemühte man sich um eine Kooperation mit anderen deutschen Automobilherstellern. Letztlich erhielten die Kölner Unterstützung von Ford France.
Vom Weltkugeltaunus entstanden 247.174 12M und 127.942 15M.
Der neue Wagen sollte eigentlich den 1,5-Liter-Motor erhalten, der beim Vormodell nicht verwirklicht worden war. Es war zwar eine obengesteuerte Maschine entwickelt, aber aus Kostengründen verworfen worden. Man dachte auch an einen anderen Namen: Nach Köln, Rheinland, Eifel und Taunus hätte es fast zwangsläufig Hunsrück sein können. Die Begeisterung für diesen Namen hielt sich allerdings in Grenzen. So blieb es bei „Taunus“, zur Unterscheidung vom Vorgänger ergänzt durch den Namen Meister. Diese Bezeichnung war aber für einen deutschen Fahrradhersteller geschützt. So wurde daraus das Meisterstück, in Verbindung mit dem Hubraum des Motors (in Dezilitern) also kurz der 12M.
Die neue zweitürige, glattflächige Pontonkarosserie mit Rädern im Format 4J × 13 und dem vom Vorgänger bekannten Vierzylinder-Ottomotor mit 1172 cm³ – erstarkt auf 38 PS (28 kW) bei 4250/min – wurde im Januar 1952 vorgestellt. Der Motor hatte eine Bohrung von 63,5 mm und einen Hub von 92,5 mm, die Bordspannung betrug 6 Volt. Damit erreichte der Wagen eine Höchstgeschwindigkeit von 112 km/h (Kombi 105 km/h), die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h betrug 38 Sekunden, wobei der 12M 9–9,5 Liter auf 100 Kilometer verbrauchte. Der Tank war im Heck des Wagens verbaut und fasste 34 Liter.
Ab Dezember 1952 wurden Cabriolets (von der Karl Deutsch GmbH gefertigt) mit zwei oder vier Sitzen angeboten. Alle Wagen hatten nach amerikanischem Vorbild auch vorn eine durchgehende Sitzbank.
Die Vorderräder waren an ungleich langen, schraubengefederten Doppelquerlenkern einzeln aufgehängt, während hinten weiterhin eine Starrachse an Blattfedern eingebaut war. Die Kraft wurde über ein Dreiganggetriebe mit Lenkradschaltung (nicht Viergang wie beim Vorgänger) an die Hinterräder weitergeleitet. Ab März 1953 gab es gegen Aufpreis auch ein Vierganggetriebe. Zu diesem Zeitpunkt wurde auch der dreitürige Kombi (G13K) eingeführt.
Der Taunus 12M war zwar ein gut gelungenes und hochwertiges Fahrzeug, aber 37 % teurer als der Vorgänger, der zuletzt für weniger als 5500 DM angeboten worden war. Deshalb entschloss sich die Geschäftsleitung im Dezember 1952, einen abgespeckten Taunus 12 (G13 A) herauszubringen. Er trug keinen Chromschmuck, hatte den Schalthebel in der Wagenmitte (was damals als sehr unmodern galt) und war vorn mit zwei nicht verstellbaren Einzelsitzen aus Rohrgestell ausgestattet, die dünn mit Polsterstoff überzogen waren. Der Taunus 12, der nur als zweitürige Limousine lieferbar war, kostete anfangs mit 6060 DM 700 DM weniger als der normale Taunus 12m. Wer Lenkradschaltung haben wollte, musste 40 DM Aufpreis zahlen.
1955 wurde das Modell überarbeitet. Der geteilte Kühlergrill bekam senkrechte Chromstäbe. Der Basispreis für den Taunus 12M lag nun bei 5850 DM, sodass der vereinfachte Taunus 12 entfallen konnte.
Auf Wunsch war ab 1957 die automatische Kupplung „Saxomat“ erhältlich.
1958 wurden die Chromstäbe im Kühlergrill durch ein Gitter ersetzt.
Im Frühjahr 1954 unternahm die Geschäftsleitung einen neuen Anlauf, den schon seit 15 Jahren geplanten 1,5-Liter-Ottomotor in den Taunus zu bringen. Die Mittelklasse wurde von Wagen mit Hubräumen um 1,5 Liter wie dem Opel Olympia Rekord, der Borgward Isabella, dem Fiat 1400 und dem Peugeot 403 besetzt und der Taunus 12M war eher als Konkurrenzmodell zum VW Käfer zu sehen. Ford hatte im höheren Segment nichts anzubieten. Gerne hätte man einen komplett neuen Mittelklassewagen entwickelt, hatte dafür aber nicht genügend Geld. So setzte die Konstruktionsabteilung bei dem Anfang der 1950er-Jahre beiseitegelegten größeren Motor für den Taunus 12M an.
Der neue Motor basierte zwar noch auf der Grundkonstruktion mit seitlicher Nockenwelle des Ford Eifel der 1930er-Jahre, hatte aber – erstmals bei Ford – hängende Ventile. Die dreifach gelagerte Kurbelwelle war hohl gegossen. Mit 82 mm Bohrung und 70,9 mm Hub war der neue Motor kurzhubig ausgelegt und leistete mit 1498 cm³ Hubraum 55 PS (40 kW) bei 4250/min. Der neue Wagen hatte die 12M-Karosserie mit anderen Anbauteilen. Die Fahrzeugfront erhielt einen gröber unterteilten Kühlergrill mit durchgehender waagrechter Leiste und tropfenförmigen Blinkleuchten an den Kotflügeln. Die schmalen Rückleuchten bekamen etwas größere, geriffelte Streuscheiben.
Im Januar 1955 wurde der neue Ford vorgestellt, der es nun immerhin motorseitig mit den Mittelklasse-Wagen aufnehmen konnte. Er war in den gleichen Karosserievarianten verfügbar wie der Taunus 12M. Wahlweise war bei Dreiganggetrieben die automatische Kupplung „Saxomat“ erhältlich.
Ab September 1955 gab es neben dem Taunus 15M eine deLuxe-Version. Der Wagen hatte im Kühlergrill sieben senkrechte Chromspangen (die ursprünglich aus Stoßfängerhörnern entstanden waren) und eine Zweifarbenlackierung. Scheibenwaschanlage, schlauchlose Reifen, Rückfahrscheinwerfer, Sonnenblenden mit Make-up-Spiegel und eine Lichthupe – die erste bei einem deutschen PKW – gehörten zur Serienausstattung.
Bei der Überarbeitung 1958 bekam der 15M den gleichen vergitterten Kühlergrill wie der 12m.
1959 sah die Konzernführung in den USA in der Aufspaltung zwischen Taunus 12M und 15M eine schädliche Verzettelung. Ursprünglich sollte der 12M eingestellt werden. Angesichts des angekündigten Opel 1200 entschied sich Ford jedoch dafür, den 15M aufzugeben und die Mittelklasse-Kunden an den seit 1957 angebotenen Taunus 17M zu binden. Nach der Modellpflege deutlich umgestaltet, war der Taunus 12M etwas niedriger und ohne seine typische Weltkugel. Stattdessen bekam er breite weiße Seitenstreifen, die ihm den Spitznamen „Seitenstreifen-Taunus“ einbrachten. Technische Neuerungen waren unter anderem eine weicher ausgelegte Federung mit längeren Federwegen und Torsions-Stabilisator an der Vorderachse.
Weil die Ford-Geschäftsleitung fürchtete, weitere Kunden an Opel, Borgward, FIAT und Peugeot zu verlieren, wurde bei der Präsentation des Taunus 12M im September 1959 dann doch wieder der moderne 1,5-Liter-Motor gegen 110 DM Aufpreis angeboten. Auch dieser Taunus 12M Super (einen Taunus 15M gab es erst wieder 1966 mit dem Taunus P6) wurde als zweitürige Limousine, dreitüriger Kombi und zweitüriges Cabriolet hergestellt.
1961 wurde der Taunus 12M mit dem in seiner Grundkonstruktion von 1935 stammenden 1,2-Liter-Motor nochmals geringfügig technisch überarbeitet, wobei das Cabriolet entfiel. Im August 1962 endete die Produktion des Taunus G13 AL, der vom völlig neuen Taunus P4 mit V-Motor und Frontantrieb ersetzt wurde.
In drei Jahren entstanden vom Seitenstreifen-Taunus 245.614 Einheiten, davon 56.843 mit dem 1,5-Liter-Motor.
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Der Ford P2 war die zweite Neukonstruktion eines PKWs nach dem Zweiten Weltkrieg, der von den deutschen Ford-Werken nach dem kleineren „Weltkugeltaunus“ Ford G13 produziert wurde.
Das Fahrzeug der oberen Mittelklasse wurde zwischen 1957 und 1960 als Taunus 17M angeboten und wurde wegen seiner Form auch „Barocktaunus“ genannt.
In drei Jahren wurden ca. 240.000 P2 hergestellt.
Bereits 1960 wurde er durch den sachlicher gestalteten Ford P3 („Linie der Vernunft“) ersetzt.
Erste Skizzen für den neuen Wagen stammten vom Frühjahr 1955. Ursprünglich sollte der Motor des damals neuen Taunus 15M mit 1,5 Litern Hubraum und 55 PS (40 kW) Leistung verwendet werden. Die neue Karosserie geriet aber so groß und schwer, dass die Fahrleistungen mit diesem Motor unter denen des kleineren Taunus 15m gelegen hätten; daher erhielt der P2 einen 1,7-Liter-Motor mit 60 PS (44 kW). Das Getriebe hatte drei Gänge und Lenkradschaltung, die Kraft wurde auf die starre, an Blattfedern aufgehängte Hinterachse übertragen.
Der Barocktaunus war 1957 das erste deutsche Serienauto mit MacPherson-Federbeinen vorn, wie vorher schon die französische Simca Vedette und der britische Ford Consul. Das Lenkgetriebe war als Rollenlenkung[1] ausgeführt. An allen Rädern gab es hydraulisch betätigte Trommelbremsen.
„Gelsenkirchener Barock“ und „Fliegender Teppich“ waren einige Spitznamen für Fords erstes Mittelklassemodell nach dem Krieg. Fliegender Teppich deswegen, weil die – auch französischen – Ingenieure sich am Fahrwerk des Nachfolgers des Ford Vedette orientierten, der als Simca Vedette auf den Markt kam. Die Karosserie des Taunus erinnerte an den Ford Fairlane und wurde – in dieser Art einmalig bei deutschen Autos – mit üppigem Chromschmuck, nach vorn geneigtem Bug und Heckflossen im Stil der US-Straßenkreuzer ausgerüstet. Für gehobene Ansprüche gab es noch einen 17m deLuxe, der mit einer Zweifarbenlackierung, einer Innenausstattung mit Brokatstoff und noch etwas mehr Chrom aufwarten konnte. Die ausladenden Karosserieüberhänge, Heckflossen und der üppige Chromschmuck wurden in der Fachpresse diskutiert und gelegentlich abfällig als „Gelsenkirchener Barock“ bezeichnet.
Den P2 gab es in zweitüriger (T), viertüriger (F), Kasten- (KA) und Kombi-Variante (KO). Entsprechend stand die Typbezeichnung CL für die überaus seltene Cabriolet-Version des Karosseriebauers Deutsch in Köln-Braunsfeld.
Zur Kraftübertragung gab es auf Wunsch die automatische Kupplung „Saxomat“ und ein Overdrive von BorgWarner.
Nach den Werksferien 1959, zum Modelljahr 1960, wurden die Modelle leicht überarbeitet. Statt eines Faltdaches gab es ein Stahlschiebedach; und das Dach als solches war flacher und 3 cm niedriger. Die Chromleisten der Armaturen waren senkrecht und waagerecht geriffelt; an den Vorderkotflügeln wurde das Kölner Wappen angebracht. Außerdem war das auf Wunsch erhältliche Vierganggetriebe vollsynchronisiert. Die Basismodelle erhielten auch den einteiligen Kühlergrill der DeLuxe-Modelle; der bisherige Grill mit den vier oberen Schlitzen entfiel.
1960 wurde der P2-„Barocktaunus“ vom P3-„Badewannentaunus“ abgelöst.
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Ford P3 (17M) (1960-1964)
Der 1960 vorgestellte Taunus P3 oder 17 M war ein Wagen der oberen Mittelklasse der deutschen Ford-Werke.
Ford präsentierte ihn in einer von dem Designer Uwe Bahnsen kreierten neuartigen, sachlichen Form, für die der Slogan „Linie der Vernunft“ geprägt wurde.
Mit dem Taunus P3 verließ Ford die Trapezlinie des Vorgängermodells P2. Der Wagen hatte weder Heckflossen noch überbordenden Chromschmuck und wirkte wieder europäischer. Er sah nicht nur sachlicher aus, sondern war deutlich wirtschaftlicher und zweckmäßiger als sein Vorgänger: Die veränderte Karosserieform brachte einen um 20 % geringeren Kraftstoffverbrauch bei höheren Geschwindigkeiten mit sich sowie bessere Beschleunigungswerte und eine größere Höchstgeschwindigkeit. Die hochgezogene Windschutzscheibe war stark gewölbt. Die Oval-Scheinwerfer ergaben bei Abblendlicht eine deutlich bessere Lichtverteilung und -intensität. Durchgehende Längsträger machten die Ganzstahlkarosserie verwindungssteif, sodass für die viertürige Ausführung keine Verstärkungen erforderlich waren. Wenig fortschrittlich war hingegen die beibehaltene 6-Volt-Bordspannung. Zur Verbesserung des Bedienkomforts war auch der erste Gang des P3 synchronisiert. Das Fahrwerk mit MacPherson-Federbeinen und Querlenkern an den einzeln aufgehängten Vorderrädern und einer Starrachse an Blattfedern hinten hatte Ford ohne wesentliche Änderungen vom P2 übernommen.
Außer der Limousine mit zwei oder vier Türen gab es den von Ford „Turnier“ genannten Kombi, anfangs mit hochgesetzten Heckleuchten am Dachrand, später mit auf die Kotflügel aufgesetzten und zuletzt mit in die Kotflügel eingesetzten Rücklichtern. Der Kombi hatte verstärkte hintere Federn und größere Reifen. Man konnte zeitweise unter drei verschiedenen Heckklappen wählen: die erste war oben am Dach angeschlagen, die zweite war eine an der linken Seite befestigte Tür und die dritte war am Wagenboden angeschlagen, die Heckscheibe musste zum Öffnen der Klappe erst mit einer Kurbel eingefahren werden.
Während der gesamten Bauzeit hatte der Käufer die Wahl zwischen drei Motoren (1498, 1698 und 1758 cm³) und einer Vielzahl an Farbkombinationen von Lack und Inneneinrichtung. Auf Wunsch war bei Dreiganggetrieben die automatische Kupplung „Saxomat“ erhältlich.
1964 wurde er vom Taunus 17 M der Baureihe P5 abgelöst.
Mit diesem Modell konnte Ford kurzzeitig zu den Zulassungszahlen von Opel aufschließen (Anzahl der gebauten P3 669.731 Stück, davon 86.010 Kombis). Noch heute sind mehrere hundert Fahrzeuge dieser Baureihe angemeldet (meist mit Oldtimerzulassung).
In einer sehr geringen Zahl von etwa 150 Stück produzierte das Karosseriewerk Deutsch ein Cabriolet und eine Coupé-Variante. Einige Taunus P3 wurden in Südafrika und Griechenland zum Pick-up umgebaut.
Der Taunus P3, der seinerzeit im Volksmund wegen seiner Form „Badewanne“ genannt wurde, gilt heute als Design-Meilenstein.
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Ford P4 (Taunus 12M) (1962-1966)
Der Taunus 12M P4 (= Projekt 4, d. h. die vierte neue Pkw-Konstruktion der Ford-Werke Köln seit Ende des Zweiten Weltkriegs) war ein Mittelklassewagen mit Vierzylinder-Viertakt-V-Motor, der von September 1962 bis August 1966 hergestellt wurde.
Als erster Ford hatte der P4 Frontantrieb.
Ursprünglich wurde der Wagen in den USA von Ford in Detroit unter dem Namen „Cardinal“ als Konkurrent des damals dort sehr erfolgreichen VW 1200 entworfen. Nach Abschluss der Entwicklung und Neubewertung seiner Marktchancen und Kosten in den USA wurde eine dortige Produktion verworfen und die Konstruktion an die deutsche Ford-Tochtergesellschaft abgegeben. Bis der P4 seine endgültige Form bekam, wurden in Köln ab 1960 einige Prototypen gefertigt. In England wurde mit dem Ford Cortina ein vergleichbares Modell herausgebracht, das jedoch auf eine eigenständige, britische Entwicklung zurückging.
Sichtbares Kennzeichen der amerikanischen Herkunft blieben die nur roten Rückleuchten ohne separate Blinker, das schüsselförmige Lenkrad und der in den USA konstruierte V-Motor. Dieser V4-Motor wurde auch später noch in verschiedenen Hubraumvarianten produziert und in anderen Fahrzeugen verwendet, von Ford selbst unter anderem im 17 m, Transit und Capri, aber auch seit 1966 von Saab im 96 zunächst alternativ zum Zweitaktmotor und von Matra im Matra 530.
Ab September 1965 wurde am rechten Vorderkotflügel – noch klein und unscheinbar (siehe Foto rechts, vergrößert) – unten wieder ein Herstelleremblem, die sogenannte „Ford-Pflaume“ angebracht, die im Dritten Reich nach der Kriegserklärung Deutschlands an die USA von den Nationalsozialisten verboten worden war. Die „12“ in der Typbezeichnung stand für den Hubraum – in Deziliter – der ersten Ausführung, das „M“ für „Meisterstück“.
Der P4 verkaufte sich in Deutschland für die kurze Bauzeit von nur vier Jahren gut, jedoch nicht so gut wie der Opel Kadett A. Es wurden 680.206 vom Modell P4 hergestellt.
1963 stellte ein serienmäßiger 12M auf dem Circuit de Miramas mehr als 100 Weltrekorde auf. Innerhalb von 142 Tagen legte der Wagen 356.273 Kilometer mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 106,48 km/h zurück.
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Ford P5 (17M/20M) (1964-1967)
Der Taunus P5 (= Projekt 5, das heißt die fünfte neue Pkw-Konstruktion der Ford-Werke Köln nach Ende des Zweiten Weltkriegs) war ein Wagen der oberen Mittelklasse von Ford Deutschland, der von August 1964 bis Dezember 1967 hergestellt wurde.
Die Verkaufsbezeichnungen waren Taunus 17M und Taunus 20M.
Das „M“ bedeutete „Meisterstück“. Die P5-Reihe wurde im August 1967 durch den Ford P7 abgelöst.
Der P5 trug den Herstellernamen im Gegensatz zum Taunus P4 von Baubeginn an – noch unscheinbar als kleine „Pflaume“ am rechten Kotflügel ganz unten neben der Bezeichnung „Taunus“. Zwischen August 1964 und Juli 1967 wurden insgesamt 710.059 Wagen der Baureihe P5 hergestellt. Im Einzelnen waren es 424.331 Taunus 17M, 72.050 Taunus 17M Turnier, 170.650 Taunus 20M, 22.418 Taunus 20M Turnier und 20.574 Taunus 17M Kastenwagen.
Nach dem P4 erhielten auch die Ford-Pkw der oberen Mittelklasse V-Motoren. Sie waren (V4; V6) um 15 bzw. 20 % kürzer und 8 bzw. 10 % leichter als die entsprechenden Reihenmotoren, hinzu kamen geringere Bauhöhe und fertigungstechnische Vorteile. Der sehr kurze Hub bewirkte vergleichsweise niedrige Kolbengeschwindigkeiten. Der 2-Liter-Motor war der erste V6-Ottomotor von Ford überhaupt. Konstruktiv entsprach er weitgehend dem V4, er wurde mit einem Doppelvergaser ausgestattet. Die Motorenpalette erstreckte sich über V4-Motoren von 1,5 Liter mit 44 kW (60 PS) und 1,7 Liter mit 48 kW (65 PS) oder 51,5 kW (70 PS) (17M), sowie die 2,0-Liter-V6-Motoren mit 62,5 kW (85 PS) (20M) oder 66 kW (90 PS) (20M TS). Das Kühlsystem war, anders als beim P4, konventionell ausgeführt. Während die Basisausführung 17M mit 1,5-Liter-Motor mit 3-Gang-Getriebe und Lenkradschaltung daherkam, war der 20M TS mit 4-Gang-Getriebe und Knüppelschaltung ausgestattet, sowie serienmäßig mit einem Bremskraftverstärker. Ein neues „Taunomatic“-Automatikgetriebe war ab 1966 lieferbar.
Anders als der P4 hatte die größere Modellreihe Hinterradantrieb. Für den P5 wurde ein neuer Wagenkörper mit größerer Spurweite und längerem Radstand entwickelt. Der Strömungswiderstandskoeffizient (cw) wurde im Vergleich zum P3 laut Werksangabe von 0,394 auf 0,374 verringert (Limousine). Zu den charakteristischen Merkmalen des Fahrwerks zählten Einzelradaufhängung an MacPherson-Federbeinen, Querlenkern und Stabilisator vorn und eine Starrachse an Blattfedern hinten. Dabei waren die Schraubenfedern vorn weicher ausgelegt, bei steiferem Querstabilisator. Die Kurvenneigung wurde laut Werksangabe um 40 % verringert. Eine geänderte Lenkgeometrie verringerte den Wendekreis trotz größeren Radstands um 0,8 m.
Erhältlich war der Wagen als zwei- oder viertürige Limousine und als drei- oder fünftüriger Kombi (Turnier) und als viersitziges Hardtop-Coupé mit flacher gestellter Heckscheibe, kürzerem Dach und um 35 mm niedrigerer Dachlinie. Der Karosseriehersteller Deutsch fertigte in geringen Stückzahlen ein Cabriolet.
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Ford P6 (Taunus 12M/15M) (1966-1970)
Die Modelle Taunus 12M/15M (ab Sommer 1967 ohne den Zusatz „Taunus“) der Baureihe P6 (= Projekt 6, das heißt die sechste neue Pkw-Konstruktion der Ford-Werke Köln seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs) sind die Nachfolger des 12m der Baureihe P4, von dem sie die Grundkonstruktion mit V4-Motor und Frontantrieb übernahmen.
Die erste Serie lief von September 1966 bis August 1967 von den Bändern.
Für die zweite Serie ab September 1967 (Modelljahr 1968) wurden einige technische Veränderungen/Verbesserungen vorgenommen, unter anderem die Elektrik auf 12 Volt umgestellt und Innenausstattung und Armaturenträger überarbeitet. Weiterhin wurde ab September 1967, wie bei der größeren Baureihe P7 auch, auf den Zusatz „Taunus“ im Namen verzichtet und die Wagen nur noch als Ford 12m/15m angeboten. Die dritte Serie ab September 1968 wurde dann nochmals in der Ausstattung modifiziert/aufgewertet und im September 1970 vom Ford Taunus TC abgelöst.
12M und 15M unterschieden sich, unter anderem, durch einen verschiedenartigen Kühlergrill, Scheinwerfer (rund beim 12M, rechteckig beim 15M), Rückleuchten (Tropfenform beim 12M, Rechteckform beim 15M) und auch im Innenraum waren sie unterschiedlich ausgestattet. Der 15m hatte zum Beispiel zusätzliche Lüfterdüsen im Armaturenbrett.
Die Modellbezeichnung sagte nichts mehr über den Hubraum aus, so dass beispielsweise auch der 12M mit einem 1,7-Liter-Motor erhältlich war. Die Typenbezeichnung ließ also nicht mehr zwingend Rückschlüsse auf den Motor zu. Das „M“ in der Bezeichnung bedeutete „Meisterstück“.
Es gab zwei- und viertürige Limousinen, einen dreitürigen Kombi „Turnier“ mit maximal 1700 Litern Ladevolumen, einen dreitürigen Kastenwagen (nur 12M) und ein zweitüriges Coupé. Die erstmals angebotenen RS-Modelle waren die Urahnen von Fords noch immer existierender „Formel RS“.
Von September 1966 bis August 1970 wurden in drei Bauserien etwa 670.000 Autos (davon ca. 385.000 12m sowie ca. 285.000 15m) bei Ford in Köln und Genk (Belgien) produziert. Der P6 ist das einzige P-Modell (P2 bis P7) von Ford, von dem es keinen Cabrio-Umbau gab. Der neu gestaltete Nachfolger Ford Taunus TC („Knudsen-Taunus“) mit Reihenmotor und Hinterradantrieb hatte die gleiche Plattform wie der britische Ford Cortina.
Die V4-Ottomotoren gab es in verschiedenen Ausführungen:
- 1,2 Liter 45 PS (LC- bzw. N-Motor – 1967 bis 1968)
- 1,3 Liter 50 PS (LC- bzw. N-Motor)
- 1,3 Liter 53 PS (HC- bzw. S-Motor – 1967 bis 1968)
- 1,5 Liter 55 PS (LC- bzw. N-Motor)
- 1,5 Liter 65 PS (HC- bzw. S-Motor)
- 1,7 Liter 70 PS (HC- bzw. S-Motor – ab September 1968: 75 PS)
„LC“ stand für Low Compression (Niedrige Verdichtung und Normalbenzin), „HC“ für High Compression (Hohe Verdichtung und Superbenzin).
Nach dem Produktionsende des Ford P6 war der nächste Ford mit Frontantrieb, den es in Deutschland gab, der Mitte 1976 eingeführte Ford Fiesta. In Südamerika erschien Ende 1968 mit Vorderradantrieb der vom Renault 12 abgeleitete Ford Corcel.
Die Spur wurde im Vergleich zum Vorgängertyp um 76 mm verbreitert. Die Vorderachse war neu: statt Doppelquerlenkern mit radführender Blattfeder gab es nun MacPherson-Federbeine und Dreiecksquerlenker. Hinten blieb es bei einer Starrachse an Längsblattfedern. Die Kugelumlauflenkung wurde durch eine direkter wirkende Zahnstangenlenkung ersetzt, die auch einen geringeren Wendekreis gestattete.
Bei gleichem Radstand wurde die Karosserie etwas länger, breiter und flacher. Unter anderem wuchs die Beinfreiheit im Fond um 47 mm. Der mit dem Opel Kadett B auf dem europäischen Markt eingeführte "Hüftschwung" wurde adaptiert.
15M RS (1968–1970)
Die Topversion war der im Herbst 1967 auf dem Genfer Auto-Salon vorgestellte 15M RS (= Rallye Sport), der wie andere RS- oder SR-Fahrzeuge dieser Zeit auch, besonders als Coupé bei Liebhabern als begehrter Oldtimer gilt.
Die 15M RS-Modelle wurden ab März 1968 als zwei- oder viertürige Limousine und als Coupé ausschließlich mit Mittelschaltung angeboten. Im September 1968 folgte die zweite RS-Serie.
Die beiden Serien unterschieden sich u. a. in der Anzahl der Rundinstrumente im Armaturenbrett (1. Serie = 2 Instrumente, 2. Serie = 3 Instrumente) und im Lenkrad (1. Serie = Lenkrad mit drei gelochten Speichen und kleiner ungepolsterter Nabe, 2. Serie = verkleidetes Dreispeichen-Lenkrad mit großem Pralltopf). Beide RS-Versionen hatten einen großen Drehzahlmesser, 4 kleine Zusatz-Rundinstrumente in der Mittelkonsole, 2 Halogen-Zusatzscheinwerfer im Kühlergrill und waren unter anderem mit Recaro-Schalenruhesitzen, verchromten (statt lackierten) Stahlrädern oder einem Stahlkurbeldach erhältlich.
Die RS-Modelle der ersten Serie wurden nur in silbergraumetallic oder rot ausgeliefert und hatten, im Regelfall die zeittypische "Rallye-Lackierung" mit umlaufenden schwarzen Streifen in den Sicken der Seitenflanken und zwischen denen der Motorhaube. Die Fahrzeuge der zweiten RS-Serie waren noch in acht weiteren Uni- und Metallicfarben erhältlich. Bei silbernen oder roten Fahrzeugen der 2. RS-Serie war vereinzelt, außer der ohnehin vollständig schwarzen RS-Innenausstattung, auch der Fahrzeughimmel schwarz. Alle RS-Modelle hatten serienmäßig einen 1,7-Liter-Motor mit zunächst 70 PS (51 kW) und Bremskraftverstärker auf Wunsch – ab September 1968 dann 75 PS (55 kW) und den Bremskraftverstärker serienmäßig.
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Ford P7 (17M/20M/26M) (1967-1971)
Der Ford P7 war ein Automobil der oberen Mittelklasse der Ford-Werke Köln mit V4- oder V6-Motoren und Hinterradantrieb, das als Ford 17M, 20M und 26M auf den Markt kam.
Der Name bedeutet Projekt 7 (d. h. die siebte neue Pkw-Konstruktion von Ford nach Ende des Zweiten Weltkriegs).
Von August 1967 bis Dezember 1971 wurden in den Ford-Werken in Köln-Niehl und Genk (Belgien) 567.482 Einheiten produziert.
Die Modelle 20M und 26M wurden im Frühjahr 1972 vom Ford Granada abgelöst, während der mit dem Granada baugleiche Nachfolger des Ford 17M Ford Consul hieß.
Mit dem P7 endete bei Ford Köln die interne Bezeichnung „Projekt“ bei den Pkw.
Im August 1967 wurden der Ford 17M und Ford 20M (intern P7a) vorgestellt. Die beiden Typen trugen nicht mehr den Markennamen „Taunus“, sondern die Herstellerbezeichnung Ford.
In Quellen ist zu lesen, dass es der deutschen Ford-Werke AG bis zur Gründung der Ford of Europe im Jahre 1967 nicht erlaubt war, „Ford“ als Markenbezeichnung an den Fahrzeugen zu verwenden. Deshalb trugen sie bis dahin keine Ford-Schriftzüge am Fahrzeug, ersatzweise war die Markenbezeichnung „Taunus“ angebracht. In der Literatur sind Hinweise zu finden, dass der Namenswechsel auch Ergebnis einer Meinungsumfrage war, deren Ergebnis lautete, dass ein Auto stets nur mit höchstens zwei Typenbezeichnungen (also beispielsweise „Ford“ und „17M“ oder „Ford“ und „Taunus“) benannt werden sollte.
Ford P7a (1967–1968)
Verglichen mit dem Vorgängertyp Ford P5 blieb es bei der konventionellen Technik mit Frontmotor und Hinterradantrieb. Auch die inzwischen nicht mehr zeitgemäße hintere Starrachse an Längsblattfedern wurde beibehalten. Die vordere Einzelradaufhängung an MacPherson-Federbeinen, Querlenkern und Stabilisator wurde ebenfalls vom P5 übernommen. Bei unverändertem Radstand wurde die Spur etwas verbreitert. Auch die Gesamtlänge und -breite vergrößerten sich etwas. Weitere Merkmale waren Kugelumlauflenkung, eine Zweikreis-Servobremse mit Scheiben vorn und Trommeln hinten. Auf Wunsch war eine Drehstromlichtmaschine erhältlich.
Neu war die Karosserie mit einem amerikanisch (beziehungsweise britisch) inspirierten leichten „Hüftschwung“ (Coke-Bottle-Design), der jedoch anders als beim Opel Rekord C keine Auswirkung auf die Seitenscheibenhöhe hatte. Zur Einführung der neuen Modellreihe waren die Modelle 17M und 20M als zwei- und viertürige Limousinen, drei- und fünftürige Kombiversionen Turnier und als ein Hardtop-Coupé mit kürzerem Dach und flacher stehender Heckscheibe erhältlich. Den 17M gab es auch als Kastenwagen ohne hintere Fenster. Außerdem fertigte die Karosseriefirma Karl Deutsch GmbH in Köln-Braunsfeld in geringer Stückzahl eine Cabrio-Version. Für den Umbau wurden die zweitürigen Limousinen des P7a genutzt, beim Nachfolger P7b waren es die zweitürigen Coupés.
Die V-Motoren wurden vom P5 übernommen und um eine neue 2,3-Liter-Ausführung des V6 erweitert. Außerdem kamen Varianten mit auf 8:1 verringerter Verdichtung und um 5 PS geringerer Leistung ins Sortiment, diese konnten mit Normalbenzin betrieben werden. Basis war weiterhin der 17M 1500s mit V4-Motor und 60 PS, dazu gab es den 17M mit 1,7-Liter-Motor (je nach Verdichtung 70/65 PS). Den 20M gab es mit 2,0-Liter-V6 (je nach Verdichtung 90/85 PS) und als 2,3-Liter-V6 mit 108 PS. Für kurze Zeit (Juni und Juli 1968) war er auch mit 125 PS erhältlich. Basis war eine 3-Gang-Lenkradschaltung, besser ausgestattete Modelle kamen mit 4-Gang-Knüppelschaltung. Für alle Modelle ab 70 PS gab es das dreistufiges Automatikgetriebe.
Der 20M unterschied sich äußerlich vom 17M durch einen anderen Kühlergrill, ein anderes Heckblech mit anderen Rückleuchten, eine zusätzliche angedeutete Lufthutze auf der Motorhaube sowie eine Schwellerzierleiste.
Die angebotenen RS-Varianten sollten den sportlich orientierten Käufer ansprechen. Sie waren mit lackierten oder verchromten 14-Zoll-Stahlsporträdern ausgerüstet. Der verchromte RS-Kühlergrill war teilweise mit schwarzen Streifen abgesetzt und hatte zwei zusätzliche runde Fernscheinwerfer. Die schwarze, mit vier Rundinstrumenten ausgestattete Armaturentafel enthielt die Tankanzeige, den Tachometer, einen Drehzahlmesser sowie die Motortemperaturanzeige. Die ebenfalls in Schwarz gehaltene Mittelkonsole enthielt drei weitere Zusatzinstrumente (Uhr, mechanische Öldruckanzeige, Voltmeter). Alle Instrumente waren mit verchromten Ringen verziert. Die RS-Dekorstreifen an den Längsseiten sowie RS-Embleme mit stilisierter Starter-Fahne auf Handschuhfachdeckel und Heckklappe rundeten das sportliche Erscheinungsbild der RS-Modelle ab. „RS“ ist die Ford-werksinterne Bezeichnung für „Rallye Sport“.
Der P7a 17 und 20M wurde ebenfalls nach Kanada exportiert.
Ford P7b (1968–1971)
Schnell zeigte sich, dass das Exterieurdesign bei vielen Kunden nicht gut ankam. Die Karosserieform mit dem „Hüftschwung“, bei diesem Modell abfällig auch als „Kummerfalte“ bezeichnet, traf den Publikumsgeschmack (anders als beim zeitgenössischen Konkurrenten Opel Rekord C) nicht. Auch die Front- und Heckpartie wirkte auf viele Betrachter im Gegensatz zu den gelungenen Vorgängermodellen als geradezu banal. Daher wurde nach nur zehnmonatiger Bauzeit bereits im August 1968 der Nachfolger des P7a präsentiert. Der Hüftschwung entfiel, Front und Heck nahmen in der Gestaltung Bezug auf die erfolgreichen Vorgängermodelle P3 und P5. Ford kehrte damit zurück zur „Linie der Vernunft“, dem Slogan, der bereits für den P3 verwendet worden war. Dieses neue überarbeitete Modell wird nach Werksunterlagen als Modellreihe P7/II (werksintern „Facelift P7“) oder auch P7b bezeichnet.
An der Fahrwerkstechnik hatte sich gegenüber dem Vorgänger nur wenig geändert: Hinterradantrieb, vorne Einzelradaufhängung mit Querlenkern und MacPherson-Federbeinen (deren Federn jedoch ebenso wie der Stabilisator neu abgestimmt wurden), hinten eine Starrachse an Blattfedern. Immerhin wurde die Antriebsachse nun zusätzlich an Längslenkern (Schubstreben) geführt, die das Fahrverhalten aber nicht wesentlich verbessert haben sollen. Die Streben wurden auch als „Journalistenstäbe“ bezeichnet, weil eine zusätzliche Führung der Hinterachse in den Medien wiederholt eingefordert wurde. Bei Ford hielt man lange an dieser technisch überholten Hinterachskonstruktion fest – der letzte deutsche Großserien-Pkw mit Starrachse und Blattfedern war der bis 1986 gebaute Ford Capri II ’78. Erst der im Frühjahr 1972 eingeführte Nachfolger Ford Consul und Granada bekam eine moderne Schräglenkerhinterachse.
Verglichen mit dem P7a gab es einige Verbesserungen im Detail: Auf der neuen, kürzeren Lenksäule saß ein Sicherheitslenkrad mit zusammenschiebbarem Pralltopf. Ebenfalls neu war die heizbare Heckscheibe und eine mit der Scheibenwaschanlage kombinierte, fußbetätigte Tippwischschaltung für den Scheibenwischer (beides war bei allen Modellen außer dem 17M-Grundmodell serienmäßig). Der ehemalige 20M TS wurde von der neuen Luxusversion 20M XL abgelöst. Breite Chromleisten am Radlauf, Metalliclackierung, echtes Holzfurnier über die gesamte Breite des Armaturenbrettes, auf dem Instrumententräger, auf der Mittelkonsole und an allen Türoberkanten und ein holzgemasertes Lenkrad mit gebürsteten Speichenenden aus rostfreiem Stahl gehörten ebenso zum serienmäßigen Lieferumfang wie konturierte Sitzmulden in der Rücksitzbank. Ab Oktober 1969 bekamen alle V6-Motoren ein neues, dreistufiges Kühlsystem mit im Stirnraddeckel integrierter Wasserpumpe.
Der 1,7-Liter-HC-V4-Motor („High Compression“) des 17M leistete dank Registervergaser 75 PS (55 kW) statt bisher 70 PS (51 kW). Neu im Programm war der ebenfalls dem 17M vorbehaltene 1,8-Liter-HC-V6 mit 82 PS (60 kW). Außerdem wurde der 17M aber auch nach wie vor mit den 2,0-Liter oder 2,3-Liter-Köln-V6-Motoren geliefert. Auf Sonderwunsch wurde der 3-Liter-Essex-V6 montiert, eine zum Beispiel in Südafrika beliebte Motorisierung. Die 3,0-Liter-Ford-Motoren werden als Essex-Motoren bezeichnet, was damit zu tun hat, dass diese Motoren in den britischen Ford-Werken von Dagenham und Brentwood, beide in der Grafschaft Essex, gefertigt wurden.
Anfang der 1970er Jahre begann das Turbo-Zeitalter bei diversen Ford-Modellen, so auch beim P7b. Der Fordhändler Schwabengarage AG in Baden-Württemberg rüstete so zum Beispiel den 20M RS mit einem Abgasturbolader des Schweizer Ingenieurs und ehemaligen Rennfahrers Michael May aus. Statt der serienmäßigen 108 PS (79 kW) leistete der Motor 188 PS (138 kW). Damit erreichte der RS eine Spitzengeschwindigkeit von 190 km/h, die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h dauerte 7,9 Sekunden. Motor und Fahrwerk wurden entsprechend modifiziert (Koni-Stoßdämpfer, größere Bremsen, verstärkte Federbeine etc.). Ein serienmäßiger 20M RS 2.3 kostete damals 10.267,50 DM (Inflationsbereinigt entspricht das im Jahr 2023 einem Preis von rund 20.600 EUR). Der Turbo-May-Umbausatz kostete 3.252,30 DM zusätzlich. Weiteres Sonderzubehör von May war erhältlich.
Für den P7b gab es vier Ausstattungsvarianten: Standard (17M, 20M), de Luxe (17M), XL (20M XL, 26M) und RS (17M RS, 20M RS), wobei der 20M Standard bereits luxuriöser als der 17M de Luxe war. Die RS-Modelle hatten eine schwarze Folierung und zwei Zusatzscheinwerfer im Grill. Der 17M RS erhielt silber lackierte Stahl-Sporträder mit schwarz lackierten Inlays, Beim 20M RS waren diese verchromt, ebenfalls mit schwarz lackierten Inlays. Die verchromten Seiten- und Radlaufleisten, Serie bei den XL-Modellen, waren für den RS als Zubehör erhältlich. Die RS- und XL-Modelle unterschieden sich aber nicht nur äußerlich, sondern auch in der Innenausstattung. Die XL-Modelle kamen durch die reichhaltig verwendeten Holzverkleidungen im Innenraum gediegen daher, die RS-Modelle, mit zusätzlichen Rundinstrumenten in der Mittelkonsole und im Armaturenbrett, eher sportlich. (Der Unterschied im Innenraum zwischen den 17M RS und 20M RS bestand unter anderem darin, dass der 20M RS im Gegensatz zum 17M RS, eine dezente Holzverkleidung erhielt.) Selbst der luxuriöse 26M hatte keinen Drehzahlmesser, der bei den RS-Modellen Serie war. Anfang der 70er Jahre waren die RS-Modelle des P7b nicht sehr gefragt, inzwischen sind es gesuchte Sammlerfahrzeuge und (im guten Zustand) entsprechend selten.
26M (1969–1971)
Ab November 1969 war das auf der IAA vorgestellte neue Flaggschiff von Ford lieferbar. Der 26M sollte das Gegenstück zum sehr erfolgreichen Opel Commodore A sein. Allerdings baute Ford nur 8.000 26M, einen Bruchteil der Stückzahl des Opel Commodore A (156.467).
Der 26M war etwas größer als der Commodore A, das Gewicht war fast identisch. Beide Modelle waren zwar mit Sechszylindermotoren ausgerüstet, nur verfolgten Ford und Opel unterschiedliche Ansätze. Der Ford war auf Komfort ausgelegt, während Opel, besonders bei den GS-Modellen, eine sportliche Linie verfolgte. Der Reihensechszylinder-Motor des Commodore A leistete mehr als der V6-Motor des 26M. Schon 1970 konnte man den Commodore GS/E mit einem 150-PS-Motor und Bosch-D-Jetronic-Einspritzung bestellen. Das waren 25 PS mehr, als beim neuen Doppelvergaser-Motor des 26M.
Ford hatte für Deutschland nur den 2,6-Liter-Motor mit 125 PS (92 kW) für den 26M, während man für den Opel Commodore A zwischen diversen Motoren mit unterschiedlichen Leistungen von 95 PS (70 kW) bis 150 PS (110 kW) und Vergaser oder Benzineinspritzung wählen konnte. In Südafrika war für die dortigen Ford-20M-Modelle (Ford 20M 3000S) der stärkere 3,0-Liter-„Essex“-Motor mit 144 PS (106 kW) erhältlich. Nach dem Modellwechsel 1972 gab es diesen Motor auch in Deutschland in den Ford P7-Nachfolgemodellen Consul und Granada, allerdings nur mit 138 PS (101 kW).
Der 26M basierte auf der 20M-XL-Luxuslimousine und war mit dem neuen 2,6-Liter-HC-V6 mit 125 PS (92 kW) ausgestattet. Dieser Motor hatte einen Solex-Doppelvergaser, die Kurbelwelle arbeitete mit einem Schwingungsdämpfer. Serienmäßig war der Wagen unter anderem mit dem Automatikgetriebe, der neuen Servolenkung, den vergrößerten Scheibenbremsen, der durchgehenden Doppelauspuffanlage mit zwei verchromten Endrohren des 20M RS, mit einer neuen Kardanwelle mit Gleichlaufschiebegelenk und mit Michelin-Stahlgürtelreifen ausgerüstet. Von außen zu erkennen war er an den Halogen-Doppelscheinwerfern, dem serienmäßig kunstlederbezogenen Dach, den Radvollblenden mit Fünf-Sterne-Ornament und an der serienmäßigen tief grün getönten Wärmeschutzverglasung. Innen gab es, zusätzlich zur Ausstattung des 20M XL, noch ein serienmäßiges Blaupunkt-Frankfurt-Radio mit Überblendregler und zweitem Lautsprecher im Fond, sowie ein umfangreiches Schallschluckpaket. Serie war ebenfalls ein per Handkurbel zu öffnendes Stahlschiebedach, gegen Aufpreis auch elektrisch betrieben.
Der 26M war serienmäßig mit einem Automatikgetriebe ausgerüstet, konnte aber auch mit einem Schaltgetriebe bestellt werden. Er war als viertürige Limousine und als zweitüriges Coupé erhältlich. Zusätzlich wurde der Wagen vom Karosseriebauer Karl Deutsch auch als Cabrio angeboten. Wie oben erwähnt, wurden 8.000 Einheiten vom P7b 26M gefertigt, was angesichts von fast 570.000 produzierten P7b sehr wenig war. Allgemein als 26M bekannt, war die offizielle Fahrzeugbezeichnung in den Fahrzeugpapieren 26M XL.
Doppelscheinwerfer und grün getönte Wärmeschutzverglasung blieben exklusiv dem 26M vorbehalten, sie waren auch nicht auf Wunsch für die übrigen Modelle lieferbar. Die Servolenkung konnte jedoch ab 1969 für alle 17M (außer mit V4-Motor) und für alle 20M auf Wunsch geliefert werden. Auch der 2,6-Liter-Motor war für die 20M-Modelle auf Wunsch verfügbar (für den 20M RS erst ab September 1970). Die Höchstgeschwindigkeit betrug mit Schaltung 180, mit Automatik 175 km/h, die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h dauerte 10,4 Sekunden. Der Verbrauch wurde mit 10,8 Litern Super angegeben. Der 26M kostete 1970 13.745 DM (entspricht 2023 rund 27.600 EUR), womit er sich ungefähr auf dem Niveau eines 20M RS mit May-Turbo befand.
Schon damals war der 26M kaum auf den Straßen zu finden. Im Jahr 2017 waren ca. 35 Stück in unterschiedlichen Zuständen und Versionen (Limousine, Coupé, Deutsch-Cabrio) in Deutschland zugelassen. Einige wenige 26M gab es noch im benachbarten Ausland.
Restaurierungen und Ersatzteilsituation
Trotz der überschaubaren Technik sind Restaurierungen von P7-Modellen heute aufwendig und kostspielig. Das betrifft vor allem Arbeiten an der Karosserie, die häufig substanzielle Rostschäden und andere gravierende Mängel aufweist, die nur sehr arbeitsaufwendig behoben werden können. Gute, neuwertige Originalteile sind teilweise gar nicht mehr, und wenn doch, teuer und schwer zu finden. Nicht selten müssen Ersatzteile nachgefertigt oder aufgearbeitet werden. Die Ersatzteilversorgung dieser älteren Ford-Modelle ist vergleichsweise schlechter als beispielsweise die von Volkswagen, wo die Teileversorgung für deren Klassiker wesentlich besser organisiert ist. Im Jahr 1977 gingen – bedingt durch einen Großbrand in Fords zentralem Ersatzteillager – große Teilebestände für ältere Modelle weitgehend verloren.

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Ford Taunus TC (1970-1982)
Der Ford Taunus TC ist ein Pkw der Mittelklasse von Ford, der von Herbst 1970 bis Sommer 1982 gebaut wurde.
Er wurde mit Vierzylinder-Reihenmotoren oder Sechszylinder-V-Motoren angeboten und hatte Hinterradantrieb.
Er ist Nachfolger der Ford P6, die mit Frontantrieb und V4-Motoren technisch anders ausgeführt waren. Der britische Ford Cortina MK III war auf der gleichen Plattform aufgebaut und ab 1976 baugleich (daher auch die Bezeichnung „TC“ = Taunus Cortina).
Der Spitzname „Knudsen-Taunus“ des Modells bis Ende 1975 kommt von Semon E. „Bunkie“ Knudsen. Er war von Anfang 1968 bis Herbst 1969 Ford-Vorstandsvorsitzender und unter ihm erhielten neue Modelle einen charakteristischen Vorsprung im Kühlergrill und auf der Motorhaube (sogenannte Knudsen-Nase).
Im Spätsommer 1982 wurde der Taunus durch den bis auf die Motoren neu konstruierten Ford Sierra ersetzt.
Die kleineren Typen hatten neue Vierzylinder-Reihenmotoren mit obenliegender Nockenwelle (OHC), die aus dem Motor des amerikanischen Ford Pinto entwickelt worden waren. Die in Köln gebauten Sechszylinder-V-Motoren aus den früheren Baureihen P5 bzw. P7 waren den Topmodellen vorbehalten. Ab 1,6 Litern Hubraum konnte statt des serienmäßigen handgeschalteten Vierganggetriebes auch eine Dreistufen-Automatik bestellt werden. Wie die früheren Ford P6- und P7-Modelle hatte der TC hinten eine Starrachse, aber nicht mehr an Blattfedern, sondern an je zwei Längs- und Schräglenkern und Schraubenfedern. Der neue Taunus hatte auch eine Sicherheitslenksäule, wie bei den Mitbewerbern bereits lange üblich.
Der Taunus wurde als zwei- und viertürige Stufenhecklimousine angeboten. Von der ersten TC-Baureihe, die von 1970 bis 1975 gebaut wurde, gab es auch ein zweitüriges Fastback-Coupé. Ebenso war ein Kombi, bei Ford traditionell „Turnier“ genannt, lieferbar. Die Ausstattungsvarianten und Bezeichnungen variierten je nach Bauzeitraum: Der N (Standard), L, XL, GXL und GT der ersten TC-Baureihe wurde zu N, L, GL, S und Ghia bei der zweiten. Ab September 1979 (TC ’80) wurde die Ausstattungsvariante S in das S-Paket umgewandelt; aus der Ausstattungsvariante L wurde dann ein LS, der GL wurde GLS und der Ghia wurde zum Ghia S.
Taunus und Cortina der ersten TC-Serie unterscheiden sich äußerlich voneinander (ausgeprägter Hüftschwung beim Cortina, stärkere Sicken auf der Motorhaube beim Taunus) und durch die Motoren. Ab Modelljahr ’76 war das Äußere dann gleich.
Während sich der erste „Knudsen-Taunus“ noch deutlich von seinen geglätteten Nachfolgern abhebt, unterscheiden sich die beiden letzten Modellreihen TC ’76 und TC ’80 vor allem durch die Frontpartie (geänderter Kühlergrill beim TC ’80 mit großen Plastiklamellen und um die Kanten gezogenen Blinkern), des Hecks (der TC ’80 hat breitere Rückleuchten als der TC ’76) und in den Proportionen der Karosserie: Der TC ’80 hat eine höhere Fahrgastzelle als der TC ’76.
Was ist der Neupreis eines Ford Taunus TC? Originale Preislisten gibts hier.