Lancia Delta (2008-2014)
Auf dem Genfer Auto-Salon 2008 wurde die dritte Generation des Lancia Delta (Baureihe 844) vorgestellt, die dann im September auf den Markt kam.
Sie nutzte die gleiche Bodengruppe wie die eineinhalb Jahre zuvor präsentierte zweite Generation des Fiat Bravo, hatte aber stilistisch keinerlei Ähnlichkeit zum Fiat.
Allerdings handelte es sich nicht mehr um einen Wagen der Kompaktklasse, sondern der Mittelklasse: Er war mit 4,52 Metern Länge und 1,80 Metern Breite weitaus voluminöser als der erste Delta (3,89 und 1,62 Meter).
Ein Vorläufer der Gestaltung der dritten Serie war die Studie Grantourismo Stilnovo von 2003, von der der Delta wesentliche Charakterzüge der Karosserieform übernahm. Die Frontpartie erinnerte an ältere Lancia-Modelle, der Heckbereich an den kleineren Ypsilon und an den größeren Thesis. Der Buchstabe D (oder δ) wurde mehrfach an der Karosserie und im Innenraum zitiert. So sind beispielsweise die Kanten der Scheinwerfer und Leuchten oder das dritte Seitenfenster entsprechend gestaltet.
Im Innenraum war der neue Delta mit Materialien wie Alcantara und Leder, Benova, Fußmattenvelours sowie Holz- und Chromeinlagen ausgestattet. Außerdem war auch das von Fiat und Microsoft entwickelte Multimediasystem Blue and Me erhältlich.
Der Delta war für eine breite Palette turbogeladener Benzin- und Dieselmotoren mit einem Leistungsspektrum von 88 kW bis 150 kW ausgelegt: 1.6 M-Jet mit 88 kW (120 PS), 1.9 M-Jet mit 140 kW (190 PS), 1.4 T-Jet mit 88 kW (120 PS), 1.4 T-Jet mit 110 kW (150 PS). Seit Februar 2009 war auch ein 1.8 DI T-Jet mit 147 kW (200 PS) lieferbar. Mitte 2010 wurde der 110 kW (150 PS) starke 1.4-T-Jet-Motor durch eine neue MultiAir-Maschine mit 103 kW (140 PS) ersetzt.
Die Dieselmotoren erfüllten schon zum Serienstart die Euro-5-Norm. Die Kraftübertragung übernahmen manuelle oder automatisierte Sechsganggetriebe, bzw. Automatikgetriebe. Das Fahrwerk ermöglichte laut Lancia dank elektronischer Dämpferregelung ein sportliches Handling bei klassenüblichem Komfort.
Daneben gab es wahlweise ein VIP Driving Paket, das mehrere Innovationen der aktiven Fahrwerkssteuerung miteinander verband (ESC, LTS, DST, TTC, SDC, HALF), und auch einen Einparkassistenten (SPS). Diese Systeme warnten einerseits den Fahrer vor unbeabsichtigtem Abkommen von der Spur (Sekundenschlaf), verbesserten die Kurvenstabilität und die Fahrzeugkontrolle in Kurven, reduzieren die Untersteuerungscharakteristik durch eine elektronische Simulation eines Sperrdifferentials (zur Verbesserung der Kurventraktion), entschärften Situationen bei geringerer Bodenhaftung und griffen aktiv zur Reduktion bei Bodenunebenheiten und Resonanzen ein. Sie passten sich der Straßenbeschaffenheit und der jeweiligen Beanspruchung bzw. Fahrweise an.
Weitere Optionen waren adaptives Xenonlicht, eine zweifarbige Lackierung und Felgen von 16 bis 18 Zoll. Des Weiteren bot der Delta III erstmals in der Kompaktklasse nicht nur verschiebbare, sondern auch in der Neigung verstellbare Rücksitze an.
Mit Ausmaßen von 4,52 m Länge, 1,80 m Breite, 2,70 m Radstand (identisch mit der Lancia-Kappa-Limousine) und 1,50 m Höhe bot der Delta einen größeren Innenraum als der Lybra SW (Kombi), dem er indirekt nachfolgte. Der Lybra war als Limousine und Kombi verfügbar, der Delta ist ausschließlich in einer Karosserieform erhältlich.
Auf der Detroit Motor Show wurde Anfang 2010 ein Fahrzeug als Chrysler Delta vorgestellt. Dieser war bis auf Felgen, Lacke und Embleme mit dem Lancia identisch. In Großbritannien war das Chrysler-Modell bereits seit August 2011 in der Modellpalette vertreten.
Was hat ein Lancia Delta neu gekostet? Originale Preislisten und weitere Informationen gibts hier.