Renault 16 (1965-1980)
Der Renault 16 – kurz R16 – ist ein Fahrzeug von Renault.
Von Januar 1965 bis Januar 1980 wurden rund 1.850.000 Exemplare gebaut.
Er gilt als erste fünftürige Schräghecklimousine in der Mittelklasse.
1961 erteilte Pierre Dreyfus, der damalige Leiter von Renault, den Auftrag zur Entwicklung eines neuen, familientauglichen Fahrzeugs. Gaston Juchet entwarf daraufhin den R16 als Schräghecklimousine.
Ab dem 2. Dezember 1964 wurden die Vorserienfahrzeuge gefertigt, im Januar 1965 begann die Serienproduktion in einem neu gebauten Werk in Sandouville bei Le Havre. Ende 1965 wurde der R16 zum Auto des Jahres 1966 gewählt.
Weitere Standorte für die Montage des Renault 16 waren das französische Flins sowie das australische Melbourne.
Die Bauweise mit Frontmotor, Frontantrieb und Schrägheck wurde später in der Kompaktklasse zum Standard, fand ab den 1970er Jahren aber auch Eingang in die Mittelklasse und in die obere Mittelklasse.
Der Motor des R16, ein Ottomotor vom Typ Cléon-Alu oder bloc A, war der erste von Renault, dessen Block aus einer Aluminiumlegierung gefertigt wurde. Die Laufbuchsen sind aus Grauguss und „nass“, das heißt vom Kühlwasser umspült. Die kettengetriebene Nockenwelle liegt neben den Zylindern im Kurbelgehäuse und betätigt die parallel hängenden Ventile über im Zylinderkopf gelagerte Stößel, Stoßstangen und Kipphebel („hochgelegte Nockenwelle“). Der Motor ist längs hinter der Vorderachse platziert. Das Getriebe, das mit einer Lenkradschaltung betätigt wird, sitzt in Fahrtrichtung vor dem Motor. Diese Anordnung war lange Zeit typisch für den französischen Automobilbau. Bei Renault fand sie sich außer im R16 auch in den Modellen R3/R4, R5/R7 und R6, bei Citroën ab 1934 im Citroën Traction Avant und später in der DS und dem SM. Ihr Vorteil liegt in der gleichmäßigen Gewichtsverteilung, da der schwere Motor näher in die Fahrzeugmitte rückt und der Fahrzeugschwerpunkt weiter hinten liegt. Ab 1969 war der R16 auch mit automatischem Getriebe lieferbar (R16 TA). Von Anfang an war der Wagen bereits mit einer Drehstromlichtmaschine ausgestattet.
Zunächst war der R16 mit dem 1,5-l-Motor (55 PS) vergleichsweise unterdurchschnittlich motorisiert. Mit dem Modell TS wurde 1968 ein 1,6-l-Motor mit 83 PS ergänzt. Die Platzverhältnisse des Motorblocks ließen wenig Spielraum für Hubraumvergrößerung zu, sie wurde vor allem durch mehr Hub erreicht. Ein Weber-Doppelvergaser mit Beschleunigerpumpe verbesserte die Füllung. Die Ventile dieses Motors waren V-förmig angeordnet, der Brennraum dadurch halbkugelförmig.
Im Oktober 1970 wurde der Renault 16 erstmals überarbeitet. Alle Modelle erhielten größere Rückleuchten. Ab Herbst 1973 wurde der R16 in einer TX-Variante mit 93 PS angeboten, die sich äußerlich durch Doppelscheinwerfer und den serienmäßigen Heckscheibenwischer von den übrigen Modellversionen unterschied.