VW LT (1996-2006)
Die zweite Generation des LT erschien 1996 und war mit dem Mercedes-Benz Sprinter nahezu baugleich. Sie wurde gemeinsam von Daimler-Benz und Volkswagen völlig neu entwickelt (Eurofahrgestell).
Die LT wurden komplett bei Volkswagen Nutzfahrzeuge im Werk Hannover gefertigt, die Sprinter bei Daimler-Benz in Düsseldorf.
Bei der Karosserie kamen abweichend zum Vorgänger kraftschlüssig verklebte Windschutz- und Heckscheiben sowie Lacke auf Wasserbasis zum Einsatz. Als Zusatzausstattung konnten eine mechanische Differentialsperre, Klimaanlage, Luftzusatzheizung sowie Fahrer- und Beifahrer-Airbag geordert werden.
Standard war ein Fünfzylinder-Dieselmotor mit Direkteinspritzung, 2,5 Liter Hubraum und elektronisch geregelter Verteiler-Einspritzpumpe ohne Aufladung, der als SDI bezeichnet wurde. Er leistete 55 kW (75 PS). Weitere Varianten waren die Turbodieselmotoren mit Direkteinspritzung TDI und einer Leistungsbandbreite von 61 kW (83 PS) bis 80 kW (109 PS). Ergänzend gab es einen Vierzylinder-Turbodieselmotor mit 2,8 Liter Hubraum, der von der Firma Motores MWM Brasil[1] an VW geliefert wurde und 92 kW (125 PS) leistete (später 131 PS). Dieser wurde ab 2002 mit einer modernen Common-Rail-Einspritzung versehen und gewann dadurch an Laufkultur und Motorleistung (116 kW bzw. 158 PS). Zur Unterstützung der Motorkühlung wurde ein Lüfter mit Visco-Kupplung verwendet.
Seit der Einführung gab es auch einen 2,3-Liter-Ottomotor von Mercedes-Benz (Typ M 111 E 23) mit 105 kW (143 PS), der allerdings praktisch unverkäuflich war und somit später entfiel. Diese Variante war auch als einzige mit einem Automatikgetriebe kombinierbar. Die Motoren wurden längs eingebaut und gaben die Kraft über eine Einscheiben-Trockenkupplung an ein synchronisiertes Fünfganggetriebe ab.
Es gab den LT2 mit drei verschiedenen Radständen (3000 mm, 3550 mm und 4025 mm) sowie zwei unterschiedlichen Dachhöhen. Der längste Radstand ist gut an den gelben Seitenmarkierungsleuchten erkennbar. Aufbauvarianten waren Kasten, Kombi, Pritsche oder Fahrgestell mit Fahrerhaus bzw. Doppelkabine. Volkswagen bot auch ein Wohnmobil auf der Basis des LT2, in Zusammenarbeit mit Karmann-Mobil (Rheine bzw. später Sprendlingen), unter dem Namen Missouri an.
Das Fahrwerk hatte zur Verkleinerung des Wendekreises vorn eine quer liegende Blattfeder und zwei Einrohr-Stoßdämpfer, hinten gab es zwei längs eingebaute Blattfedern. Motor und Getriebe übertrugen die Kraft auf die Hinterachse, die bei LT 46 mit Zwillingsbereifung versehen war. Diese war auch beim LT 35 als Sonderausstattung erhältlich. Die Zahnstangenlenkung war in allen Varianten mit Servounterstützung ausgestattet. Die Bremsanlage war an Vorder- und Hinterachse mit Scheibenbremsen versehen, die vorn und bei LT 46 auch hinten innenbelüftet waren. Die Feststellbremse wirkte auf die Hinterräder und bestand aus einer kleinen, in die hintere Bremsscheibe integrierten Trommelbremse. Entsprechend der Einsatzaufgabe gab es eine Vielzahl unterschiedlicher Achsübersetzungen. Ein Allradantrieb wurde, abweichend zum Vorgänger, nicht mehr angeboten.
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