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Matra-Simca Bagheera (1973-1980)
Der Matra-Simca Bagheera war ein dreisitziges Sportcoupé des Automobilherstellers Matra Automobiles.
Er wurde als Nachfolger des Matra 530 von Simca und Matra gemeinsam entwickelt (deswegen vermarktet als Matra-Simca) und zum 24-Stunden-Rennen in Le Mans am 9. Juni 1973 der Öffentlichkeit vorgestellt.
Das flache Sportcoupé mit drei Sitzen in einer Reihe, Klappscheinwerfern und Mittelmotor wurde mit der Antriebseinheit und Vorderachse des Simca 1100 TI ausgerüstet. Die tragende Struktur des Wagens bestand weiterhin aus einem Rohrrahmen mit Kunststoffbeplankung. Das Modell wurde nach dem Panther Bagheera aus Rudyard Kiplings Dschungelbuch benannt.
Da PSA Peugeot Citroën die europäischen Marken des US-amerikanischen Chrysler-Konzerns im Sommer 1978 aufgekauft hatte, wurde das Modell ab August 1979 durch den neuen Eigentümer als Talbot-Matra Bagheera weitervertrieben.
Im Sommer 1980 lief die Produktion des Bagheera nach etwa 47.802 Exemplaren aus. Auf dem Pariser Salon wurde im September desselben Jahres das Nachfolgemodell Talbot-Matra Murena vorgestellt.
Zu Beginn der 1970er-Jahre suchte Matra nach einem Konzept für einen Nachfolger des 530. Das Unternehmen konsultierte mehrere freie Designer bzw. Designbüros, darunter Sessano Associates und Giovanni Michelotti. Sessano legte einige Zeichnungen vor, während Michelottis Vorschlag unter der Bezeichnung Matra Laser auf dem Genfer Autosalon 1971 als fahrbereiter Prototyp gezeigt wurde. Der 1,08 m hohe Laser hatte Flügeltüren und Klappscheinwerfer. Das Flügeltürkonzept war in der Umsetzung sehr kostenintensiv, sodass eine Serienproduktion nicht in Betracht kam.
Die Bauzeit des Bagheera unterteilt sich in zwei Serien: Die erste Serie lief bis Mitte 1976 und die zweite wurde ab Herbst 1977 hergestellt. Der Bagheera wurde fortlaufend weiterentwickelt und so gibt es ungezählte vom Baujahr abhängige Detailunterschiede.
Serie I (1973 bis 1976)
- Typ 1: einfache Ausstattung mit Stoffsitzen, ungetönten Scheiben, Stahlrädern, 1294 cm³ und 62 kW (84 PS).
- Typ 2: gehobene Ausstattung mit aufwendigeren Stoffsitzen, getönten Scheiben, Aluminiumrädern, Uhr, 1294 cm³ und 62 kW.
- S: Ausstattung mit Tweed-Stoffen, getönten Scheiben, Aluminiumrädern, Uhr, elektrischen Fensterhebern, Leselampe, optionalem Faltdach, 1442 cm³ und 66 kW (90 PS).
- Courrèges: spezifische vom Modedesigner André Courrèges entworfene Ausstattung in mattweißer Lackierung, mit Kunstledersitzen, spezifischen Teppichen und anderen Details, 1294 cm³ und 62 kW (ab Sommer 1974) oder 1442 cm³ und 66 kW (ab Ende 1975)
Der auf der ersten Serie basierende Bagheera U8 mit 2 Vierzylindermotoren in U-Form verblockt (Leistung: 118 kW/160 PS; Höchstgeschwindigkeit: 238 km/h) blieb nur ein Prototyp.
Serie II (1977 bis 1980)
- N: einfache Ausstattung mit Schottenkaro-Stoffen, Stahlrädern, optionalem Faltdach, 1294 cm³, 62 kW (bis März 1978) oder 1442 cm³, 85 PS (Version N2 ab November 1979).
- S: Ausstattung mit Tweed-Stoffen, getönten Scheiben, Aluminiumrädern, Uhr, elektrischen Fensterhebern, Leselampe, optionalem Faltdach, 1442 cm³ und 66 kW.
- Courrèges: spezifische vom Modedesigner André Courrèges entworfene Version in mattweißer Lackierung, mit Kunstledersitzen, spezifischen Teppichen und anderen Details, 1442 cm³ und 66 kW.
- X: luxuriöse Ausstattung mit Velourssitzen, Digitaluhr, Heckscheibenwischer, optionalem Faltdach, 1442 cm³ und 66 kW, löste ab März 1978 die Ausstattung Courrèges ab.
- Jubilé: luxuriöse Ausstattung mit Velourssitzen, Analoguhr, serienmäßigem Faltdach, 1442 cm³ und 66 kW
Nachdem die Zeitschrift ADAC Motorwelt im Mai 1975 einen Bagheera mit der Verleihung des Negativpreises Silberne Zitrone als „Neuwagen mit den schlimmsten Mängeln ab Werk“ ausgezeichnet hatte und in der Folge eine „Interessengemeinschaft der Bagheera-Geschädigten“ gegründet worden war, gewannen diverse Konstruktions- und Verarbeitungsmängel des Modells die Aufmerksamkeit einer breiten Öffentlichkeit. Dies hatte bis zur Wahl des Simca 1307/1308 zum „Europäischen Auto des Jahres“ im darauffolgenden Jahr zu einem erheblichen Prestigeverlust und Absatzeinbruch Chrysler-Simcas in Deutschland zur Folge, und prägte ebendort das Image des Bagheera als Inbegriff des „Montagsautos“ nachhaltig.