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Maserati Quattroporte (1994-2001)
Der Maserati Quattroporte IV ist eine viertürige Limousine des italienischen Sportwagenherstellers Maserati, die von Frühjahr 1994 bis Ende 2001 in zwei Serien produziert wurde.
Die werksinterne Bezeichnung des Modells ist Tipo 337.
Der Quattroporte IV basierte auf der Ende 1981 eingeführten Technik des Maserati Biturbo. Er war die letzte Neuentwicklung des Unternehmens, bevor es 1994 von Fiat übernommen wurde.
Maserati stellte seit den frühen 1960er-Jahren neben zweisitzigen Sportwagen regelmäßig auch sportliche viertürige Limousinen her, die zum Marktsegment der Oberklasse gehörten. Der Quattroporte I wurde von Herbst 1963 bis Ende 1970 in 776 Einheiten hergestellt. Der Quattroporte III erschien im Sommer 1979 und lief bis Mitte 1986 mehr als 2000 Mal vom Band. Er gehört zu den erfolgreichsten Maserati-Modellen der sogenannten Vor-Biturbo-Ära. Von seinem Nachfolger, dem weitgehend baugleichen Royale, baute Maserati von Sommer 1986 bis Ende 1990 dagegen nur noch etwa 50 Exemplare.
Seit 1983 lag das Hauptaugenmerk des Unternehmens vielmehr auf der Biturbo-Reihe, von der im Laufe der Jahre immer neue Motorisierungs- und Karosserieversionen präsentiert wurden. Dem Coupé folgte ein Spyder und 1986 schließlich auch eine viertürige Limousine, die über 50 cm kürzer war als der Quattroporte III und anders als dieser nicht mit großen Achtzylindermotoren, sondern mit Sechszylinder-Turbomotoren ausgestattet war, die Hubräume von 2,0 bis 2,8 Litern hatten. Die letzten viertürigen Versionen hatten Vierventiltechnik und wurden bis 1994 in Italien als Maserati 4.24 und auf den Exportmärkten als Maserati 430 4v verkauft.
Der im Herbst 1993 vorgestellte und ab Frühjahr 1994 erhältliche Quattroporte IV löste die kleineren Biturbo-Viertürer ab und stand gleichzeitig in der Tradition der Oberklasselimousinen der Quattroporte-Reihe, auch wenn diese deutlich größer und exklusiver gewesen waren.
Der Quattroporte IV war ein Modell des Übergangs. Er war in einer Zeit entstanden, in der noch Alejandro de Tomaso das Unternehmen leitete. Kurz nach seiner Markteinführung übernahm Fiat De Tomasos Anteile an Maserati. In der Fiat-Ära und auch nachdem Ferrari (ab 1997) die Leitung übernommen hatte, blieb der Quattroporte ein Bestandteil von Maseratis Modellpalette. Er diente in dieser Zeit als „ungeliebter Lückenfüller“, bis die auf Fiat-Technik beruhenden Maserati-Modelle der „neuen Generation“ verkaufsbereit waren. Dabei erfuhr er im Laufe seiner Produktionszeit zahlreiche Änderungen.
Der Aufbau bestand aus gepresstem Stahlblech. Er wurde von dem Spezialbetrieb Golden Car in Caramagna Piemonte gefertigt.
Die Karosserie des Quattroporte IV wurde von Marcello Gandini gestaltet. Der Aufbau war keilförmig: Er hatte eine sehr niedrige Frontpartie und einen hoch angesetzten Kofferraum. Der Luftwiderstandsbeiwert lag nach Werksangabe bei 0,31. Ein besonderes Gestaltungsmerkmal waren die angeschnittenen hinteren Radläufe, ein Markenzeichen Gandinis, das sich bereits bei seinen früheren Entwürfen für Maserati (Shamal), aber auch für Lamborghini (Diablo) und Cizeta (V16T) gezeigt hatte.
Die Sitze waren serienmäßig mit Leder bezogen, das Armaturenbrett war mit Ulmenholz verkleidet.
Bei Sechszylinderversionen des Quattroporte IV erreichen die handgeschalteten Ausführungen nach Werksangaben eine Höchstgeschwindigkeit von 260 km/h; mit Automatikgetriebe war das Auto 5 km/h langsamer. Für die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h benötigt die 2,8-Liter-Version 5,9 Sekunden. Der achtzylindrige Quattroporte erreicht mit manuellem Getriebe maximal 270 km/h, und 100 km/h waren nach 5,8 Sekunden erreicht.