Stellantis N.V. (Partizipialform von lateinisch stellare ‚mit Sternen besetzen‘) mit Sitz im niederländischen Hoofddorp ist ein europäisch-US-amerikanischer Automobilhersteller.

Das Unternehmen ist im Januar 2021 als Holding aus der Fusion der Automobilkonzerne Fiat Chrysler Automobiles (FCA) und der Peugeot S.A. (umgangssprachlich Groupe PSA), kurz PSA hervorgegangen, indem die Peugeot S.A. im Rahmen einer grenzüberschreitenden Fusion in die niederländische FCA integriert wurde, die dann unmittelbar den Namen in Stellantis änderte.

Der Konzern ist mit seinen 14 Marken der viertgrößte Automobilhersteller der Welt nach verkauften Fahrzeugen.

Vor der COVID-19-Pandemie setzten alle 14 Marken zusammen weltweit mehr als acht Millionen Fahrzeuge ab, womit ein Jahresumsatz von rund 180 Milliarden Euro erzielt wurde.

Die deutsche Niederlassung wird von Rüsselsheim am Main aus, dem Stammsitz von Opel, gesteuert.

Geschichte

Nach dem Scheitern der Gespräche über eine Fusion mit Renault suchte Fiat Chrysler Automobiles 2019 nach einem neuen Partner, den es in der Groupe PSA fand. Der Zusammenschluss der beiden Konzerne wurde am 31. Oktober 2019 verkündet.

Die EU-Wettbewerbskommission gab am 17. Juni 2020 bekannt, dass sie eine Untersuchung des Zusammenschlusses einleite. Im Dezember 2020 wurde die Genehmigung unter Auflagen erteilt. Ende September nominierten FCA und PSA je fünf Mitglieder für den elfköpfigen Aufsichtsrat der zukünftigen Aktiengesellschaft; das elfte Mitglied sollte laut Fusionsvertrag vom Dezember 2019 Carlos Tavares, zu der Zeit Vorstandsvorsitzender von PSA, werden. Im September 2020 wurde jedoch entschieden, dass PSA sechs und FCA fünf Aufsichtsratssitze bekommt. Während John Elkann, Präsident von FCA und Chef des Hauses Agnelli, und Carlos Tavares fest nominiert waren, wurden neun Aufsichtsratsmitglieder von Aktionären bestimmt. Am 4. Januar 2021 stimmten die Aktionäre von FCA und PSA auf getrennten außerordentlichen Hauptversammlungen allen Punkten der Fusionsvereinbarung zu mehr als 99,8 % zu. Am 16. Januar wurden die letzten für die Fusion der Holdings von FCA und PSA notwendigen juristischen Schritte offiziell abgeschlossen. Die Erstnotierungen der Stellantis-Aktie erfolgten in Mailand und Paris am 18. Januar sowie in New York am 19. Januar 2021.

Stellantis hat angekündigt, bis 2025 insgesamt 30 Milliarden Euro in Elektrifizierung und Software zu investieren. Laut Plänen des Konzernchefs Carlos Tavares soll die Rentabilität dieser Investitionen 30 Prozent besser sein als im Branchenschnitt. Zwischen den fusionierten Konzernen FCA (Fiat-Chrysler) und PSA (Peugeot) soll es Synergien von jährlich fünf Milliarden Euro geben; so soll die Elektroautotechnik billiger werden. Bis 2026 soll die operative Umsatzrendite zweistellig sein.

Als Folge des Ukraine-Krieges gab der Autohersteller Mitte April 2022 bekannt, seine Produktion in Russland vorübergehend einzustellen. Im Werk in Kaluga wurden vor dem Krieg Nutzfahrzeuge hergestellt.

Am 3. Mai 2022 wurde angekündigt, dass Stellantis von BMW und Mercedes-Benz den Carsharing-Anbieter Share Now übernehmen wird. Zusammen mit Samsung will Stellantis künftig in den USA Batteriemodule für die konzerneigenen E-Auto-Modelle fertigen. Beide Unternehmen gründeten dafür ein Joint Venture mit einem Produktionsstandort in Kokomo (Indiana). Die jährliche Produktionskapazität soll zum Start 23 Gigawattstunden (GWh) betragen und perspektivisch auf 33 GWh ausgebaut werden. Am Standort sollen circa 1400 neue Arbeitsplätze geschaffen werden.

Marken

Pkw: Abarth, Alfa Romeo, Chrysler, Citroën, Dodge, DS Automobiles, Fiat, Lancia, Maserati, Opel, Peugeot, Vauxhall
Geländewagen: Jeep
Nutzfahrzeuge: Citroën, Fiat Professional, Opel, Peugeot, Ram Trucks, Vauxhall
Zulieferer: Eurorepar, Mopar, PCMA, Teksid, VM Motori
Automatisierungstechnik: Comau

Kooperationen

Ende 2021 wurde bekannt, dass Stellantis mit dem Elektronikhersteller Foxconn zusammenarbeiten möchte. Laut Pressemitteilung soll „eine Familie von speziell angefertigten Halbleitern“ entwickelt werden. Es gehe darum, ab 2024 rund 80 Prozent der Halbleiter-Nachfrage von Stellantis abzudecken.

Bereits seit 2012 fertigt Stellantis (bzw. PSA) leichte Nutzfahrzeuge für Toyota für den europäischen Markt – darunter verschiedene Varianten des Proace und Proace City, technisch sind die Toyota-Modelle baugleich mit den Sevel-Nord-Fahrzeugen, ab 2024 soll ein großer Transporter von Sevel-Süd bzw. Gliwice hinzu kommen.

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